Konten zusammenführen und deduplizieren

Das Zusammenführen von Nutzerkonten und das Deduplizieren von Konten wird von Google Workspace Domain Transfer nicht unterstützt. Diese Maßnahmen können bei Fusionen oder Übernahmen von Unternehmen erforderlich sein, wenn die neuen Nutzer ein zweites Konto in der Google Workspace-Umgebung des anderen Unternehmens erhalten sollen.

Wenn jeder Nutzer nur ein einziges Google Workspace-Konto haben soll, müssen nach dem Domaintransfer zusätzliche Schritte ausgeführt werden.

Dieser Leitfaden zur Zusammenführung richtet sich an Kunden mit Nutzern, die zwei Google Workspace-Konten haben (ein Konto in der Quell- und eins in der Zielumgebung) und deren Konten nach der Verwendung von Google Workspace Domain Transfer in der Zielumgebung zusammengeführt werden sollen.

Vorbereitung

Als Erstes muss ermittelt werden, welches Konto die primären Nutzerdaten enthält, also E-Mails, Kalendertermine, Google Drive-Daten, Zugriffsberechtigungen für Drittanbieter-Anwendungen usw. Dieses Konto soll der Nutzer nach der Zusammenführung verwenden.

In unserem Beispiel gehen wir davon aus, dass der Nutzer in den letzten drei Monaten hauptsächlich ein Konto für seine geschäftlichen Aktivitäten genutzt hat. Wenn ein Nutzer seine Konten für unterschiedliche Zwecke verwendet und in beiden aktuelle Daten hat, ist diese Methode nicht bzw. nur teilweise sinnvoll.

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Quellkonto und Nutzerkonto in der Zielumgebung zuordnen

Erstellen Sie eine Zuordnung zwischen dem Quellkonto und Nutzerkonto in der Zielumgebung:

  • nutzerA@beispiel.de > a.nutzer@solarmora.com
  • nutzerB@beispiel.de > nutzerB@solarmora.com
Primäres Nutzerkonto festlegen

Ermitteln Sie das primäre Konto eines Nutzers. Dazu haben Sie u. a. folgende Möglichkeiten:

  • Was genau ändert sich durch die Fusion oder Übernahme? Oft wurden doppelte Konten nur für einen bestimmten Zweck bereitgestellt, aber fast nie genutzt.
  • Fragen Sie die Nutzer.
  • Sehen Sie sich den Nutzerbericht zu Konten von Google Workspace an. Hier finden Sie eine Nutzungsübersicht für Anwendungen mit diesen Informationen:
    • Status des Nutzerkontos
    • Genutzter Speicherplatz in Gmail
    • Genutzter Speicherplatz in Drive
    • Genutzter Speicherplatz insgesamt
    • E-Mails insgesamt
    • Bearbeitete Dateien
    • Aufgerufene Dateien
    • Drive – Zuletzt aktiv
  • Verwenden Sie die E-Mail-Protokollsuche von Google Workspace für eine detaillierte Analyse der E-Mail-Nutzung der letzten 30 Tage. In den Suchergebnissen werden folgende Nachrichten angezeigt:
    • Nachrichten, die vor einer Stunde und bis zu sieben Tage in der Vergangenheit gesendet wurden, oder Nachrichten für einen von Ihnen angegebenen Zeitraum in den letzten 30 Tagen
      (Hinweis: Bei Nachrichten, die älter als 30 Tage sind, werden in den Suchergebnissen nur Nachrichtendetails nach der Zustellung angezeigt.
    • Diese werden für einen unbeschränkten Zeitraum aufbewahrt.)
    • Nachrichten an oder von Google Workspace-Nutzern in Ihren Domains
    • Nachrichten, die an eine Gruppe in Google Groups und an andere Google Workspace-Nutzer über Mailinglisten gesendet wurden
  • Wenn Ihre Organisation eine Enterprise-Version nutzt, überprüfen Sie mithilfe des Sicherheitscenters die Zustellung von Nachrichten.

Migrationsoptionen für Administratoren

Es gibt kein Tool, mit dem zwei Google-Konten für alle verfügbaren Google-Dienste zusammengeführt werden können. Für die wichtigsten Google-Dienste sind aber verschiedene Optionen zur Zusammenführung und Migration verfügbar, z. B. für Gmail, Google Drive, Google Kalender und Google Kontakte.

Zusätzlich zu den unten dargestellten Schritten sollten Sie Folgendes tun:

  • Testen Sie alle bekannten Nutzerszenarien.
  • Informieren Sie die Nutzer zu den Änderungen, insbesondere wenn sich die Anmeldemethode ändert oder wenn E-Mails von einer Adresse gesendet werden müssen, die jetzt ein Alias ist.

Hinweis: Bei wenig Nutzern und Daten geben Sie den Nutzern am besten eine Anleitung, wie sie die Zusammenführung selbst durchführen können.

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Schritt 1 (optional): Zielkonto umbenennen

Wenn als primäres Konto das Konto der Quellumgebung festgelegt wird, reicht es für die Datenübertragung meist aus, das Zielkonto umzubenennen:

Beispiel: nutzer1@beispiel.de und nutzer1@solarmora.com gehören zum selben Nutzer und nutzer1@beispiel.de ist das primäre Konto mit den meisten Daten. In diesem Fall führen Sie nach dem Domaintransfer diese Schritte aus:

  1. Benennen Sie nutzer1@solarmora.com in nutzer1-ALT@solarmora.com um.
  2. Entfernen Sie nutzer1@solarmora.com als Alias für nutzer1-ALT@solarmora.com.
  3. Benennen Sie nutzer1@beispiel.de in nutzer1@solarmora.com um.

Hinweis: Nutzer1 meldet sich jetzt mit nutzer1@solarmora.com an und behält nutzer1@beispiel.de als Kontoalias bei, mit dem weiterhin E-Mails von dieser Adresse gesendet und empfangen werden können.

Hinweise

  • Lesen Sie den Artikel Änderung der E-Mail-Adresse von Nutzern: Auswirkungen auf Apps.
  • Nutzer müssen Gmail so konfigurieren, dass E-Mails von ihrem Alias gesendet werden, wenn sie auf Nachrichten antworten, die vor dem Domaintransfer empfangen wurden, oder wenn der Alias ihr primäres externes Konto ist.
  • Wenn SSO mit einem externen Identitätsanbieter genutzt wird, kann sich der Nutzer nach der Umbenennung nicht mehr mit seiner alten E-Mail-Adresse anmelden. Stattdessen muss der Identitätsanbieter die Nachrichten an die neue vollständig qualifizierte E-Mail-Adresse senden. Wenn die Konten verbundene Apps (SAML oder OIDC) verwenden, müssen sie möglicherweise gleichzeitig umbenannt werden.
Schritt 2: Google Workspace-Konten übertragen

Für jeden Dienst in Google Workspace gibt es eine eigene Methode, um Daten zwischen zwei Google Workspace-Konten zu exportieren und zu importieren.

Eine ausführliche Darstellung finden Sie in diesem Hilfeartikel.

Gmail
  • Nutzer können ihre Gmail-Daten mithilfe von Google Datenexport herunterladen.
  • Wenn Sie E-Mails von oder zu Gmail-Postfächern migrieren möchten, haben Sie folgende Möglichkeiten:
    • Sie nutzen den Dienst zur Datenmigration.
      • Der Dienst zur Datenmigration ist in der Admin-Konsole verfügbar. Damit können E-Mails von einem Google Workspace-Konto in ein anderes migriert werden.
      • Alle migrierten Daten werden dabei kopiert und nicht verschoben bzw. nicht gelöscht. Nutzer können also nach einer Migration weiterhin auf die Daten in ihrem Quellkonto zugreifen.
      • Dieses Tool wird für kleinere Migrationen (1–100 Nutzer) empfohlen.
      • Für die Migration muss IMAP im Quellkonto aktiviert sein.
      • Außerdem muss für die Migration die Bestätigung in zwei Schritten im Quellkonto deaktiviert werden.
    • Sie verwenden benutzerdefinierte Skripts mit Gmail APIs.
    • Sie verwenden benutzerdefinierte Skripts mit GAM (Befehlszeilentool).
    • Für umfangreiche Migrationen mit mehr als 1.000 Nutzern empfiehlt sich Google Workspace Migrate.
    • Sie verwenden Produkte von Drittanbietern.
Drive
Kalender
  • Nutzer können ihre Kalenderdaten mithilfe von Google Datenexport herunterladen oder ihren Google-Kalender exportieren.
  • Nutzer haben die Möglichkeit, ihre eigenen Kalender an einen anderen Inhaber zu einem neuen Google Workspace-Konto zu übertragen.
  • Administratoren können diese Aktionen mit der Calendar API auch programmatisch ausführen.
  • Für umfangreiche Migrationen mit mehr als 1.000 Nutzern empfiehlt sich Google Workspace Migrate.
Google Kontakte
  • Nutzer können ihre Kontakte in eine CSV-Datei exportieren und diese dann in ihr neues Konto importieren.
  • Administratoren können diese Aktionen mit der People API programmatisch ausführen.
  • Für umfangreiche Migrationen mit mehr als 1.000 Nutzern empfiehlt sich Google Workspace Migrate.
Google Sites
Ein Websiteinhaber kann seine Website in sein neues Konto kopieren und sie für andere Nutzer freigeben.
Google Analytics
Nutzer können ihre Properties in Analytics neu organisieren und sie auch von einem Konto in ein anderes verschieben.
YouTube
Wenn ein Kanal mit einem Brand-Konto verknüpft ist, können Nutzer die Inhaber und Administratoren von Kanälen ändern.
Schritt 3: Doppeltes Konto löschen

Wenn die Daten des Nutzers in einem einzigen Konto zusammengeführt wurden, löschen oder archivieren Sie das doppelte Konto gemäß der geltenden Aufbewahrungsrichtlinien. Damit wird die Verzeichnisliste bereinigt und Nutzer können nur noch auf ein einziges Google Workspace-Konto zugreifen.

Migrationsoptionen für Nutzer

Neben der dargestellten Vorgehensweise für Administratoren zur Zusammenführung von zwei Google Workspace-Konten in einer Umgebung gibt es eine alternative Vorgehensweise über ein Änderungsmanagement, für die weniger technische Kenntnisse benötigt werden.

Eine nutzergesteuerte Vorgehensweise kann z. B. so aussehen:

  • Annahme: Der Nutzer hat für einen bestimmten Zeitraum (z. B. für einen Monat) weiter Zugriff auf beide Konten.
  • E-Mails: Nutzer können E-Mails vom alten zum neuen Konto weiterleiten.
  • Kalender: Die Inhaberschaft für Termine kann auf das neue Konto übertragen werden.
  • Drive: Die Inhaberschaft für Dateien kann auf das neue Konto übertragen werden.

Empfehlungen

  • Teilen Sie Nutzern den genauen Zeitraum mit, in dem sie die Konten selbst zusammenführen können.
  • Nach diesem Zeitraum sollten Administratoren alte Konten zuerst nur sperren (z. B. für drei Monate), für den Fall, dass Nutzer feststellen, dass bestimmte Inhalte nicht übertragen wurden.

Hinweis: Für Dienste, die nicht zu den Hauptdiensten gehören, ist es eventuell nicht möglich, die Inhaberschaft zu übertragen. Daher müssen möglicherweise Daten für das neue Konto per Importoptionen bereitgestellt werden, die die Nutzer dann herunterladen können.

Exportoptionen

Administratoren und Nutzer können ihre Google-Daten auch exportieren.

Organisationen

Super Admins können die Nutzerdaten ihrer Organisation in ein Google Cloud-Archiv exportieren.

Nutzer

Nutzer haben die Möglichkeit, Google-Daten mithilfe von Google Datenexport herunterzuladen.

Hinweis: Google empfiehlt Administratoren, Google Datenexport nur für die Quellkonten und nur für die Zeit zu aktivieren, die zur Zusammenführung der Daten erforderlich ist.

Weitere Informationen

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