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Fair Use auf YouTube

Fair Use ist eine Rechtsnorm, die besagt, dass urheberrechtlich geschütztes Material in bestimmten Fällen auch ohne Genehmigung des Urheberrechtsinhabers verwendet werden darf.

YouTube erhält von Urheberrechtsinhabern viele Anträge auf Entfernung. Darin werden wir aufgefordert, bestimmte Videos zu löschen, die mutmaßlich Urheberrechte verletzen. Manchmal beziehen sich diese Anträge auf Videos, die urheberrechtliche Ausnahmen darstellen oder eindeutig die Voraussetzungen für Fair Use zu erfüllen scheinen.

Gerichte haben in der Vergangenheit geurteilt, dass Urheberrechtsinhaber prüfen müssen, ob urheberrechtliche Ausnahmen gelten, bevor sie einen Antrag auf Entfernung aus urheberrechtlichen Gründen einreichen.

Wenn die Verwendung urheberrechtlich geschützter Inhalte in einem Video eine urheberrechtliche Ausnahme darstellt, wird das Video als rechtmäßig und nicht rechtsverletzend eingestuft. Aus diesem Grund bitten wir Urheberrechtsinhaber oft, zu prüfen, ob urheberrechtliche Ausnahmen gelten, bevor sie einen Antrag auf Entfernung aus urheberrechtlichen Gründen bei YouTube einreichen. Wenn ein Urheberrechtsinhaber der Meinung ist, dass ein Video keine Ausnahme darstellt, muss er uns dies ausreichend begründen.

Wenn nicht ausreichend begründet werden kann, warum ein Video keine urheberrechtliche Ausnahme darstellt, wird das Video nicht von YouTube entfernt.

Weltweite urheberrechtliche Ausnahmen

Internationale Regelungen zu urheberrechtlichen Ausnahmen sind oft ähnlich, können aber abweichen. Je nach Land und Region gibt es möglicherweise unterschiedliche Bestimmungen dazu, wann urheberrechtlich geschützte Inhalte ohne Genehmigung des Urheberrechtsinhabers verwendet werden dürfen.

Beachte bitte, dass wir bei der Bearbeitung von Anträgen auf Entfernung aus urheberrechtlichen Gründen lokale Bestimmungen berücksichtigen. Weitere Informationen dazu, wie wir auf Anträge auf Entfernung aus urheberrechtlichen Gründen reagieren, findest du im Transparenzbericht zum Urheberrecht auf YouTube. Dort erfährst du unter anderem, wie oft wir eine zusätzliche Begründung von Urheberrechtsinhabern anfordern, die angeben, dass ein Video keine urheberrechtliche Ausnahme darstellt.

In den USA können Werke aus den Bereichen Kommentar, Kritik, Forschung, Lehre und Berichterstattung unter die Fair Use-Regelung fallen. In der EU gelten wiederum stärker eingeschränkte Ausnahmen. Dabei muss die Verwendung urheberrechtlich geschützten Materials bestimmten Kategorien zugeordnet werden können, z. B. Zitate, Kritik, Rezensionen, Karikaturen, Parodien und Pastiches. In einigen anderen Ländern und Regionen gibt es das sogenannte „Fair Dealing“-Prinzip. Es funktioniert ähnlich wie die Fair Use-Regelung und unterscheidet sich ebenfalls je nach Land.

Ob bestimmte Inhalte als Fair Use gelten, wird von den Gerichten von Fall zu Fall entschieden. Bevor du Videos hochlädst, die urheberrechtlich geschütztes Material enthalten, solltest du dich von einem Experten in Sachen Urheberrecht beraten lassen.

Vier Faktoren für die Bewertung von Fair Use

In den USA entscheiden Richter, was als Fair Use gilt. Dabei wird berücksichtigt, inwiefern die vier Faktoren von Fair Use auf den jeweiligen Fall zutreffen. Die vier Faktoren für die Bewertung von Fair Use

1. Der Zweck und die Art der Verwendung – einschließlich der Frage, ob eine solche Verwendung eher kommerzieller Natur ist oder gemeinnützigen Bildungszwecken dient

Gerichte konzentrieren sich in der Regel auf die Frage, ob die Verwendung des urheberrechtlich geschützten Materials „transformativ“ ist – das heißt, ob das Original lediglich kopiert wurde, oder ob die Weiterverwendung dem Werk eine neue Aussage bzw. Bedeutung verleiht.
Bei einer kommerziellen Nutzung ist eine Kategorisierung als Fair Use eher unwahrscheinlich. In bestimmten Fällen ist es aber dennoch möglich, mit dem Video Einnahmen zu erzielen.

2. Die Art des urheberrechtlich geschützten Werks

Wenn geschützte Inhalte aus einem vorwiegend faktenbasierten Werk verwendet werden, ist die Einstufung als Fair Use wahrscheinlicher als bei einem komplett fiktiven Werk.

3. Der Umfang und die Wesentlichkeit des verwendeten Anteils im Verhältnis zum gesamten urheberrechtlich geschützten Werk

Wenn du kleinere Ausschnitte aus einem Originalwerk verwendest, ist die Einstufung als Fair Use wahrscheinlicher, als wenn du größere Teile übernimmst. Wenn die verwendeten Abschnitte jedoch das „Kernstück“ des Originalwerks sind, kann in manchen Fällen auch schon ein kleiner Ausschnitt gegen das Fair Use-Prinzip verstoßen.

4. Die Auswirkungen auf den potenziellen Markt oder auf den Wert des urheberrechtlich geschützten Werks

Wenn die Möglichkeiten des Urheberrechtsinhabers, Gewinne durch sein Originalwerk zu erzielen, durch die Weiterverwendung der geschützten Inhalte eingeschränkt werden, ist die Einstufung als Fair Use eher unwahrscheinlich. Bei Parodien haben die Gerichte in diesem Punkt gelegentlich eine Ausnahme gemacht.

Beispiel für Fair Use

Donald Duck Meets Glenn Beck in Right Wing Radio Duck

„Donald Duck Meets Glenn Beck in Right Wing Radio Duck“

von rebelliouspixels

Dieses Remix-Video kombiniert kurze Ausschnitte aus verschiedenen Quellen. Der Remix wird verwendet, um die Auswirkungen einer provokanten Rhetorik in Zeiten der Wirtschaftskrise darzustellen. Werke, bei denen ursprüngliche Inhalte durch Überarbeitung eine völlig neue Bedeutung erhalten, fallen in die Kategorie „Fair Use“.

Fair Use-Schutzinitiative von YouTube

In einigen seltenen Fällen haben wir die jeweiligen YouTube-Creator gebeten, sich einer Initiative anzuschließen, durch die typische Fair Use-Fälle auf YouTube vor Anträgen auf Entfernung aus urheberrechtlichen Gründen geschützt werden sollen. YouTube stellt die Creator im Rahmen dieser Initiative von der Haftung für Rechtskosten bis zu einer Höhe von 1 Million US-Dollar frei, wenn ein Antrag zur Entfernung für ihre Videos eingereicht wird, die unter die Fair Use-Regelung fallen, und diese Entfernung einen Rechtsstreit wegen Urheberrechtsverletzung nach sich zieht.

Das Ziel dieser Initiative ist es, sicherzustellen, dass die betreffenden Creator ihre Werke schützen können. Außerdem soll dadurch das allgemeine Umfeld für kreative Arbeit verbessert werden, weil wir dadurch ein größeres Verständnis für die Bedeutung und die Grenzen der Fair Use-Regelung schaffen. Aufgrund der unterschiedlichen Regelungen für solche Fälle in verschiedenen Ländern und Regionen, wie oben beschrieben, können wir diese Initiative nur Creatorn in den USA anbieten, die sich damit einverstanden erklären, ihre Videos nur in den USA verfügbar zu machen.

Beispiele für Videos, die Teil der Fair Use-Schutzinitiative von YouTube sind

Fracking Next Door

Weitere Beispiele findest du in dieser Playlist.
Hinweis: Wenn du in den USA bist, kannst du dir die geschützten Videos in dieser Playlist ansehen. Außerhalb der USA können die Videos in der Playlist leider nicht wiedergegeben werden.

Diese Beispielvideos sind nur ein kleiner Ausschnitt aus den zahlreichen Anträgen auf Entfernung aus urheberrechtlichen Gründen, die wir erhalten. Sie stellen nur einen Bruchteil der potenziellen Fair Use-Videos dar, die jeden Tag entfernt werden.

Der Fair Use-Schutz von YouTube kann jedes Jahr nur für eine sehr geringe Anzahl einzelner Videos gewährt werden. Diese Videos werden auf Grundlage verschiedenster Faktoren ausgewählt. Im Allgemeinen wählen wir dabei Videos aus, die das Fair Use-Prinzip anhand der vier Faktoren für die Bewertung von Fair Use am besten veranschaulichen.

Wir informieren dich, falls dein Video für diese Initiative ausgewählt wird. Es ist nicht nötig, uns eine Anfrage zum Schutz deines Videos zu senden. Wir werden selbst auf dich zukommen, wenn wir einen solchen Schutz anbieten können.

Reaktivierte Fair Use-Videos

YouTube kann keine allgemeine Rechtsverteidigung für alle betroffenen Creator anbieten. Trotzdem bemühen wir uns darum, Creator vor ungerechtfertigten Anträgen auf Entfernung aus urheberrechtlichen Gründen zu bewahren.

Wie du wahrscheinlich weißt, bitten wir in manchen speziellen Fällen die Urheberrechtsinhaber, ihre Anträge auf Entfernung zurückzuziehen, und beschließen, Videos wieder zu aktivieren, die eindeutig die Fair Use-Bestimmungen erfüllen. Beispiele:

  • Dieses Video von The Young Turks, in dem ein kurzer Ausschnitt eines heftig kritisierten Werbespots abgespielt wird. Das Video beschäftigt sich mit der Frage, warum viele Zuschauer diese Werbung als anstößig empfinden.
  • Dieses Video von Secular Talk. Darin wird ein Politiker für seine Befürwortung einer Diabetes-Behandlungsmethode kritisiert, deren Erfolg nicht nachgewiesen ist.
  • Buffy vs Edward: Twilight Remixed -- [original version]. In diesem Remix wird verglichen, wie Frauen in zwei Vampirproduktionen für jugendliche Zuschauer dargestellt werden.
  • Das Video „No Offense“, hochgeladen von der National Organization for Marriage. Dieses Video verwendet den Clip eines Promis, um ein Beispiel für inakzeptables Verhalten zu zeigen.

Mehr erfahren

Zum Fair Use-Prinzip gibt es im Internet zahlreiche Ressourcen. Die folgenden Websites sind lediglich zu Informationszwecken verlinkt. Sie dienen nicht als verbindliche Empfehlung von YouTube:

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