Multi-Channel-Netzwerke (kurz „MCNs“ oder „Netzwerke“) sind Drittanbieter, die eine Partnerschaft mit mehreren YouTube-Kanälen eingehen. Sie bieten Dienstleistungen zum Publikumsaufbau, zur Programmgestaltung, zu Collaborations, zur digitalen Rechteverwaltung, zur Monetarisierung und/oder zum Vertrieb an.
Kanäle, die zu einem MCN gehören, werden überprüft und müssen den Monetarisierungsrichtlinien von YouTube entsprechen.
Partnerkanäle und Kanäle vom Typ Owned & Operated
MCNs können in ihrem YouTube-Netzwerk zwei verschiedene Arten von Kanälen haben:
- Partnerkanäle werden vom jeweiligen MCN verwaltet und sind einem Partner-Rechteinhaber zugeordnet.
- Kanäle vom Typ Owned & Operated (O&O) gehören dem Partner und werden von diesem auch betrieben. Er besitzt also die Exklusivrechte an den YouTube-Inhalten des Kanals und übernimmt aktiv die täglichen Aufgaben der Kanalverwaltung wie z. B. das Hochladen von Videos. Bei auf seinen selbst betriebenen Kanälen hochgeladenen Inhalten, an denen er keine zeitlich unbegrenzten weltweiten Exklusivrechte hält, ist der Partner darüber hinaus dafür verantwortlich, die Verfügbarkeit auf der Plattform mit dafür geeigneten Funktionen zu verwalten.
Die Unterscheidung dieser zwei Kanaltypen ermöglicht eine faire und eindeutige Umsetzung der Richtlinien und Kanalfunktionen auf YouTube.
YouTube und Google empfehlen keine bestimmten MCNs oder anderen Drittanbieter. Es gibt allerdings eine Liste von Dienstleistern mit YouTube-Zertifizierung im Creator Services Directory.
Wichtige Aspekte der Zusammenarbeit mit MCNs
Die Teilnahme an einem MCN ist ein wichtiger Schritt für jeden Creator. Daher solltest du dir darüber im Klaren sein, welche Dienstleistungen und/oder Ergebnisse du von einem MCN für dein Geld erwarten kannst. Außerdem solltest du dich darüber informieren, wann du deine Zahlungen erhältst und welche Maßnahmen du ergreifen kannst, wenn das MCN die fälligen Beträge nicht oder nicht rechtzeitig bezahlt. Auch wenn sich manche Creator für die Zusammenarbeit mit einem MCN entscheiden, ist sie keine Voraussetzung für den Erfolg auf YouTube.
Ressourcen für alle Creator
Du solltest auf alle Fälle wissen, wo du als Creator Hilfe erhältst, und die YouTube-Supportoptionen kennen, die dir unabhängig davon zur Verfügung stehen, ob du Teil eines MCN bist oder nicht.
Auf dieser Website erfährst du Wissenswertes über alle Programme, Tools und anstehenden Veranstaltungen, mit deren Hilfe du bessere Videos erstellen und deinen Kanal ausbauen kannst – darunter auch das Vorteilsprogramm „YouTube for Creators“.
MCN-Verträge sind verbindlich. Daher ist es wichtig, dass du genau weißt, was du tust. Unter Umständen kann es sogar besser sein, dich rechtlich beraten zu lassen.
Bevor du dich für die Teilnahme an einem MCN entscheidest, solltest du dir über Folgendes im Klaren sein:
- Die Gebühren, die vom Netzwerk in Rechnung gestellt werden
- Die genauen Dienstleistungen und den Support, die für deinen Kanal angeboten werden
- Deine Verpflichtungen gegenüber dem Netzwerk
- Die Dauer des Vertrags
- Die Regelungen für die Kündigung der Vereinbarung
Wenn du an einem MCN teilnimmst, wird dein gesamter Umsatz über das AdSense-Konto deines MCNs abgewickelt, das außerdem auf deine Umsatzdaten in YouTube Analytics zugreifen kann.
Der Beitritt zu einem MCN wirkt sich nicht auf deine Umsatzbeteiligung bei YouTube aus, die in den Nutzungsbedingungen geregelt ist. MCNs behalten in der Regel vor der Auszahlung an den Creator einen prozentualen Anteil des Umsatzes ein.
Einige MCNs bieten außerdem zusätzliche Umsatzchancen wie Markensponsoring oder spezielle Vertriebsteams, mit denen du die Gesamteinnahmen deines Kanals möglicherweise steigern kannst. Wenn dir diese Dienstleistungen von einem Netzwerk angeboten werden, solltest du sicherstellen, dass sie auch in deinem Vertrag geregelt werden.
Partner haben die Möglichkeit, in dem mit ihrem Kanal verknüpften AdSense-Konto zu steuern, welche Anzeigen bei ihren Inhalten eingeblendet werden dürfen. Sie sollten diese Option aber mit Augenmaß und nur sparsam verwenden. Weitere Informationen zum Zulassen und Blockieren von Anzeigen
Ein MCN kann dir zwar unter Umständen im Zusammenhang mit einer Beschwerde, Verwarnung oder Deaktivierung wegen Urheberrechtsverletzung helfen, verhindern kann das Netzwerk sie aber nicht. Kanäle, die gegen die Community- oder Urheberrechtsrichtlinien von YouTube verstoßen und beispielsweise Inhalte hochladen, die ihnen nicht gehören, erhalten Verwarnungen oder andere Strafen – und zwar unabhängig davon, ob sie zu einem MCN gehören oder nicht.
Im Hub für Richtlinien und Sicherheit und in den YouTube-Richtlinien zum Urheberrecht kannst du nachlesen, wie du Verwarnungen und Deaktivierungen auf deinem Kanal vermeidest.
Sofern du MCN-Partner bist und dein Vertrag mit dem MCN es erlaubt, kannst du beantragen, dass der MCN-Zugriff für deinen Kanal entfernt wird.
Best Practices für MCNs
Alle MCNs sind für die Bereitstellung der zugesagten Leistungen verantwortlich und müssen sich an die Best Practices von YouTube halten. Dies schließt Folgendes ein:
- Keine Spamnachrichten oder irreführende Hinweise mit dem Ziel, Kanäle für MCNs anzuwerben
- Gut verständliche Erklärung von angebotenen Diensten und bereitgestelltem Support in Verträgen
- Ehrlichkeit und Transparenz hinsichtlich der angebotenen Dienstleistungen und vertraglichen Verpflichtungen
- Aufnahme von und Aufhebung der Verknüpfung mit Kanälen in Übereinstimmung mit den jeweiligen Verträgen
Sollte sich ein MCN nicht an diese Best Practices halten, können der Zugriff auf bestimmte Kontofunktionen eingeschränkt und die Monetarisierung deaktiviert werden. Wenn du der Meinung bist, dass sich ein MCN nicht an die YouTube-Richtlinien hält, kannst du das Creator-Supportteam kontaktieren.