Ziel der Privacy Sandbox-Initiative ist es, Webtechnologien zu entwickeln, die sowohl zum Schutz der Daten unserer Nutzer beitragen als auch Unternehmen und Entwicklern die Möglichkeit geben, erfolgreiche Onlinegeschäfte aufzubauen, um das Web für alle zugänglich zu machen. Die Privacy Sandbox ist ein fortlaufendes gemeinsames Projekt zur Entwicklung von Alternativen zu Drittanbieter-Cookies, bei dem Ideen aus der gesamten Branche in neue Vorschläge einfließen, die getestet, öffentlich diskutiert und weiterentwickelt werden.
Eines der Privacy Sandbox-Angebote, das in Chrome getestet wird, heißt Protected Audience API (früher FLEDGE). Protected Audience bietet neue datenschutzfreundliche Möglichkeiten für Remarketing und benutzerdefinierte Lösungen für Zielgruppen, mit denen Werbetreibende Ausrichtung, Werbebotschaften und Creatives anpassen können, um Besucher ihrer Website noch einmal anzusprechen.
Mit dieser API werden im Browser des Nutzers die Interessengruppen des Werbetreibenden, denen der Nutzer zugeordnet ist, sicher gespeichert. Diese Interessengruppen werden nach Einstellung von Drittanbieter-Cookies statt der heutigen Remarketing-Listen verwendet. Auf dem Gerät werden Auktionen gehostet, um Anzeigen auszuliefern. Ähnlich wie bei Remarketing ermöglicht die Protected Audience API Werbetreibenden unter anderem, verschiedene Produktkategorien zu präsentieren und Besucher gezielt anzusprechen, zum Beispiel wenn diese keine Conversion ausgeführt oder den Einkaufswagen ohne Kauf verlassen haben. Allerdings werden dabei keine Nutzerdaten durch Drittanbieter-Cookies oder Ad-Server erhoben und mit anderen Unternehmen geteilt.
Möglichkeiten zur Auslieferung von Anzeigen in Google Ads und Display & Video 360 mithilfe der Protected Audience API
Der fiktive Werbetreibende BestBikeShop führt Remarketing-Kampagnen mit Google Ads und Display & Video 360 durch, in denen die Protected Audience API verwendet wird. Ein Nutzer ruft eine Seite von BestBikeShop.com auf, die speziell für Mountainbikes vorgesehen ist. BestBikeShop kann Google Ads und Display & Video 360 dann signalisieren, dass der Browser des Nutzers der Interessengruppe „Mountainbikes“ hinzugefügt werden soll. Browser von Nutzern werden nur für begrenzte Zeit in Interessengruppen aufgenommen. Derzeit sind in den API-Richtlinien maximal 30 Tage festgelegt.
Wenn derselbe Nutzer dann eine andere Website besucht, auf der die Protected Audience API verwendet wird, oder deren Supply-Side-Plattform (SSP) diese API nutzt, kann BestBikeShop auf eine Anzeige mit Mountainbike-Inhalten bieten, die diesem Nutzer präsentiert wird, falls eine Anzeigenfläche verfügbar ist. Werbetreibende können an dieser Auktion nur teilnehmen, wenn eine bestimmte Mindestanzahl von Nutzern diese Anzeige hätte sehen können. Für Chrome wurde öffentlich bekannt gegeben, dass der Grenzwert derzeit bei 50 Nutzern in den letzten sieben Tagen liegt. Diese Auktion findet im Browser statt.
Wenn BestBikeShop die Auktion gewinnt, wird seine Anzeige ausgeliefert.
Alle gesetzlichen Vorschriften und Einstellungen zur Nutzereinwilligung werden weiterhin in der Protected Audience API berücksichtigt.
Tests der Protected Audience API in Google Ads und Display & Video 360
Mitte 2022 wurde in Google Ads und Display & Video 360 die Protected Audience API eingebunden. Anschließend begannen Tests der Hauptfunktionen der API. In dieser frühen Testphase wurde beispielsweise ermittelt, ob es in dieser Konstellation möglich war, die Browser der Nutzer den Interessengruppen der Werbetreibenden hinzuzufügen. Bei diesen Tests wurden noch keine Anzeigen gerendert.
In einer späteren Testphase wurden in Google Ads und Display & Video 360 nur bei einem sehr geringen Prozentsatz des Traffics Anzeigen gerendert, um zu prüfen, ob alle Aspekte der Anzeigenbereitstellung und der Berichte wie beabsichtigt funktionieren. In den kommenden Monaten sollen in Google Ads und Display & Video 360 die Tests auf Anzeigenplattformen von Drittanbietern ausgeweitet werden.
Momentan konzentrieren wir uns bei unseren Tests vor allem darauf, dass unsere Remarketing-Lösungen den Anforderungen der Werbetreibenden gerecht werden. Wir gehen nicht davon aus, dass die Kampagnenleistung von Werbetreibenden beeinträchtigt wird. Werbetreibende müssen daher nichts weiter unternehmen.
Während dieser Tests geben die Werbeproduktteams von Google ebenso wie andere Stakeholder und Tester weiterhin Feedback, wie sich Chrome verbessern lässt und welche zusätzlichen Funktionen nützlich wären. Oberstes Ziel ist es, Publishern und Werbetreibenden eine leistungsfähige Lösung zur Verfügung zu stellen.
Wenn eine Alphaversion für Werbetreibende bereitsteht und Sie zur Teilnahme berechtigt sind, setzt sich das Google Konten-Team mit Ihnen in Verbindung.
Protected Audience API deaktivieren
Wenn Website-Publisher oder Werbetreibende nicht an dem Test teilnehmen möchten, können sie das jederzeit über die Richtlinie für Chrome-Berechtigungen entsprechend einstellen. Die Verwendung dieser APIs unterliegt der Richtlinie zur Einwilligung der Nutzer in der EU von Google. Nutzer können außerdem die Liste der Interessengruppen, denen sie hinzugefügt wurden, ansehen und verwalten oder Privacy Sandbox APIs komplett deaktivieren.