Was ist die Zeile „Sonstiges“?
Die Zeile „Sonstiges“ wird in Berichten, explorativen Datenanalysen oder Data API-Antworten angezeigt, wenn die Anzahl der Zeilen in einer Tabelle das jeweilige Limit überschreitet. In Analytics werden dann nur die häufigsten Dimensionswerte aufgeführt und Werte, die seltener vorkommen, in der Zeile „Sonstiges“ zusammengefasst.
Ein Beispiel: Das Zeilenlimit der Tabelle für den Bericht „Seiten und Bildschirme“ ist 100.000 Zeilen, die Property hat aber 150.000 einzelne Seiten. Hier werden die Zeilen in Analytics absteigend nach Häufigkeit sortiert und die letzten 50.000 Zeilen in der Zeile „Sonstiges“ zusammengefasst.
Warum wird die Zeile „Sonstiges“ angezeigt?
Jeder Dimension in Analytics kann eine Reihe von Werten zugewiesen werden. Die Anzahl der eindeutigen Werte, die einer Dimension zugewiesen sind, ist ihre Kardinalität. So kann die Dimension Ist Schlüsselereignisse beispielsweise zwei Werte haben („true“ oder „false“). Im Gegensatz dazu kann die Dimension Seitenpfad einen anderen Wert für jeden URL-Pfad auf Ihrer Website haben.
Viele Tabellen enthalten mehrere Dimensionen. Für diese Tabellen kann die Anzahl der benötigten Zeilen so hoch sein wie das Produkt aus der Multiplikation der Anzahl der Werte für jede Dimension. Wenn ein Bericht beispielsweise die Dimension „Gerät“ (3 Werte: „desktop“, „tablet“ und „mobile“) und die Dimension „Alter“ (6 Altersgruppen) enthält, kann die Tabelle bis zu 18 Zeilen umfassen, je nachdem, ob Sie Daten für jede Kombination der Dimensionswerte erfassen.
Dimensionen mit mehr als 500 Werten sollten als Dimensionen mit hoher Kardinalität betrachtet werden, da sich hier die Kardinalität aller Tabellen, in denen diese Dimension gespeichert ist, deutlich erhöht. Außerdem steigt die Wahrscheinlichkeit, dass in diesen Tabellen Daten in der Zeile „Sonstiges“ zusammengefasst werden. 500 Werte pro Dimension sind keine Beschränkung, sondern lediglich ein Richtwert. Je mehr Werte für Ihre Dimensionen erfasst werden, desto höher ist das Risiko, dass Daten in der Zeile „Sonstiges“ zusammengefasst werden.
Welche Limits gelten?
Das Zeilenlimit für Tabellen hängt von den folgenden Faktoren ab:
- Property-Typ: Für Analytics 360-Properties gelten höhere Limits als für Standard-Properties.
- Bestimmte Berichte oder explorative Datenanalysen: Einige Berichte (z. B. „Seiten und Bildschirme“) haben Dimensionen mit höherer Kardinalität und daher höhere Limits.
- Komplexität der Abfrage: In Standardberichten mit nur einer Dimension wird die Zeile „Sonstiges“ nur selten verwendet. In Berichten mit sekundären Dimensionen, Filtern oder Vergleichen werden Sie sie häufiger sehen. Das liegt daran, dass dort Datenbanktabellen mit vielen Dimensionen erforderlich sind. Bei Properties mit vielen und komplexen Daten ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass die Kardinalitätslimits überschritten werden.
Best Practices, damit die Zeile „Sonstiges“ nicht verwendet wird
Mit den folgenden Best Practices lässt sich die Wahrscheinlichkeit senken, dass Sie die Zeile „Sonstiges“ sehen:
- Verwenden Sie vordefinierte Dimensionen, anstatt benutzerdefinierte Dimensionen zu erstellen. So können Sie z. B. vordefinierte Gaming-Dimensionen wie „Figur“ oder „Virtuelle Währungsart“ verwenden, anstatt benutzerdefinierte Dimensionen für dieselben Daten einzurichten.
- Verwenden Sie Dimensionen mit hoher Kardinalität nur, wenn dies unbedingt erforderlich ist, da Ihre Property die Zeilenlimits hier schneller erreicht oder überschreitet.
- Verwenden Sie benutzerdefinierte Dimensionen nicht, um eine eindeutige ID für jeden Nutzer zu erstellen. Dafür gibt es die User-ID-Funktion.
- Verwenden Sie nach Möglichkeit Standardberichte. Da sie zusammengefasste Tabellen enthalten, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass Daten in der Zeile „Sonstiges“ zusammengefasst werden.
Wenn Sie Daten mit hoher Kardinalität analysieren möchten, können Sie sie über Ereignisparameter und Nutzereigenschaften senden, ohne sie in benutzerdefinierten Dimensionen zu registrieren. Sie können die Daten dann trotzdem in BigQuery, Zielgruppen, Segmenten und anderen Funktionen verwenden, ohne dass sie sich auf die Property-Limits auswirken.