[GA4] Benutzerdefinierte Ereignisse

Zusätzliche Daten erheben, die von Google Analytics nicht automatisch erfasst werden

Manchmal führt ein Nutzer eine Aktion aus, die Sie in Ihren Berichten analysieren möchten, die aber nicht zu den automatisch erfassten oder empfohlenen Ereignissen gehört. In diesen Fällen kann es sinnvoll sein, ein benutzerdefiniertes Ereignis zu implementieren.

Ein benutzerdefiniertes Ereignis ist ein Ereignis, das Sie selbst definieren. So können Sie gezielt Informationen dazu erheben, wie Nutzer mit Ihrer Website oder App interagieren. Dabei können Sie sich auf die Daten konzentrieren, die für Ihr Unternehmen relevant sind.

In Google Analytics wird beispielsweise aufgezeichnet, wenn ein Nutzer eine Seite aufruft. Vielleicht möchten Sie aber auch wissen, wann ein Nutzer eine Spende tätigt, mit einer neuen Funktion interagiert, auf einer Bestätigungsseite landet oder eine Datei umbenennt. In diesen Fällen sollten Sie ein benutzerdefiniertes Ereignis implementieren.

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Bevor Sie ein benutzerdefiniertes Ereignis erstellen

Vergewissern Sie sich vor dem Erstellen eines benutzerdefinierten Ereignisses, dass das Ereignis, das Sie erstellen möchten, nicht bereits durch ein automatisch erfasstes Ereignis erfasst oder als empfohlenes Ereignis empfohlen wird. Es ist immer sinnvoller, ein bestehendes Ereignis zu verwenden, da damit automatisch die Dimensionen und Messwerte erfasst werden, die in Ihren Berichten verwendet werden.

Benutzerdefiniertes Ereignis implementieren

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, benutzerdefinierte Ereignisse zu implementieren. Das hängt davon ab, wie Sie die Messung Ihrer Website oder App einrichten. Dazu gehören:

Die spezifischen Implementierungsdetails unterscheiden sich je nachdem, wie Sie Ihre Website- oder App-Messung einrichten. In der Entwicklerdokumentation (siehe oben) finden Sie weitere Informationen zur Implementierung eines benutzerdefinierten Ereignisses.

Aufbau eines benutzerdefinierten Ereignisses

Ein benutzerdefiniertes Ereignis besteht aus den folgenden Teilen:

  • Der Name des benutzerdefinierten Ereignisses
  • Die benutzerdefinierten Ereignisparameter, die mit dem benutzerdefinierten Ereignis verknüpft sind

Ereignisname

Der Name eines benutzerdefinierten Ereignisses ist der Name, den Sie für das Ereignis wählen. Der Name sollte beschreiben, was Sie mit dem Ereignis erfassen möchten. Wenn Sie beispielsweise Spenden messen, könnte der Name „Spenden“ lauten.

Achten Sie darauf, dass der Name den Regeln für Ereignisnamen (muss z. B. richtige Groß- und Kleinschreibung haben, darf nicht reserviert sein, muss mit einem Buchstaben beginnen) und den Grenzwerten für Ereignisnamen (d. h. kürzer als 40 Zeichen) entspricht, bevor Sie ein benutzerdefiniertes Ereignis benennen, damit Google Analytics das Ereignis erfassen und verarbeiten kann.

Wenn jemand das benutzerdefinierte Ereignis auf Ihrer Website oder App auslöst, wird anhand des Ereignisnamens gezählt, wie oft ein Nutzer die Aktion ausgeführt hat. Wenn zum Beispiel jemand eine Spende tätigt, erhöht sich die Anzahl der Spendenereignisse um 1. Sonstige zusätzliche Informationen zur Spende sollten als benutzerdefinierte Ereignisparameter erfasst werden.

Ereignisparameter

Die Ereignisparameter eines benutzerdefinierten Ereignisses liefern weitere Informationen zur stattgefundenen Aktion. Sie können zum Beispiel messen, ob die Aktion erfolgreich war, wann das Ereignis eingetreten ist oder welche Entscheidungen der Nutzer während der Interaktion getroffen hat.

Ein Parameter besteht aus Schlüssel/Wert-Paaren. Jedes Paar enthält die folgenden Teile:

  • den Parameternamen, der die erfassten Informationen beschreibt, und
  • den Parameterwert, also den Wert, der dem Parameter in der Interaktion zugeordnet ist.

Der Parametername wird in mehreren Sitzungen verwendet. Der Parameterwert sollte jedoch, je nachdem, was der Nutzer in der Sitzung tut, aktualisiert werden. Spendet ein Nutzer beispielsweise 1,00 €, so lautet der Wert des Parameters „value“ „1,00“. Spendet ein anderer Nutzer 2,00 €, so lautet der Wert des Parameters „value“ „2,00“. Auf diese Weise können Sie dieselben Informationen über mehrere Sitzungen hinweg konsistent messen.

Benutzerdefinierte Dimensionen und Messwerte

Um auf die verschiedenen Werte zuzugreifen, die einem Ereignisparameter in Ihren Berichten zugewiesen sind, sollten Sie eine benutzerdefinierte Dimension oder einen benutzerdefinierten Messwert erstellen. Mit einer benutzerdefinierten Dimension oder einem benutzerdefinierten Messwert können Sie die Informationen aufrufen, die Sie über einen Ereignisparameter erhoben haben. Wenn Sie beispielsweise einen Ereignisparameter „value“ einrichten, können Sie einen benutzerdefinierten Messwert namens „Wert“ erstellen, der es Ihnen ermöglicht, jeden dem Ereignisparameter zugewiesenen Wert zu sehen. Weitere Informationen zu benutzerdefinierten Dimensionen und Messwerten

Kardinalität und Systemlimits

Berücksichtigen Sie beim Einrichten eines benutzerdefinierten Ereignisparameters die Anzahl der möglichen Werte, die dem Parameter zugewiesen werden können.

Jedem Parameter kann eine bestimmte Anzahl von Werten zugewiesen werden. Der benutzerdefinierte Ereignisparameter „mobil“ kann beispielsweise zwei mögliche Werte haben: „wahr“ oder „falsch“. Anderen Parametern kann eine beliebige Anzahl von Werten zugewiesen werden, z. B. „page_location“, die für jede URL auf Ihrer Website einen anderen Wert haben kann.

Wenn Sie eine benutzerdefinierte Dimension erstellen, um kategorische Informationen wie „page_location“ zu sehen, ist die Anzahl der möglichen Werte wichtig. Dimensionen mit mehr als 500 möglichen Werten werden als Dimensionen mit hoher Kardinalität betrachtet. Aufgrund des Systemlimits von Google Analytics kann es bei Berichten und explorativen Datenanalysen, die Dimensionen mit hoher Kardinalität enthalten, dazu kommen, dass Werte in einer (anderen) Zeile zusammengefasst werden oder dass eine Stichprobenerhebung ausgelöst wird.

Außerdem sollten Sie die Anzahl der benutzerdefinierten Dimensionen und Messwerte prüfen, die Sie erstellen können, bevor Sie benutzerdefinierte Ereignisparameter erstellen. Wenn die Anzahl der gesendeten Ereignisparameter diese Limits überschreitet, müssen Sie auswählen, welche dieser Ereignisparameter Sie als benutzerdefinierte Dimensionen und Messwerte verwenden möchten.

Datenerfassungslimits

Die Anzahl der benutzerdefinierten Ereignisse, die Sie für einen Web-Datenstream (d. h. eine Website) erstellen können, ist nicht begrenzt. Bei mobilen Apps können Sie jedoch bis zu 500 unterschiedliche Ereignisse pro Nutzer und Tag erfassen. Sie können beispielsweise 700 verschiedene Ereignisse sehen, wenn Sie zwei verschiedene Nutzer auf verschiedenen Anwendungsinstanzen haben, die jeweils verschiedene Ereignisse auslösen.

Die automatisch erfassten Ereignisse und die Ereignisse für optimierte Analysen werden nicht auf diese Limits angerechnet.

Überprüfen Sie die Datenerfassungslimits für Ereignisse, bevor Sie Ihre eigenen Ereignisse erstellen.

Conversions

Jedes benutzerdefinierte Ereignis kann als Conversion markiert werden. Wenn beispielsweise Spenden für den Erfolg Ihres Unternehmens wichtig sind, können Sie das benutzerdefinierte Ereignis „Spenden“ als Conversion markieren.

Manchmal wird die Aktion, die Sie messen möchten, teilweise durch ein bestehendes Ereignis erfasst. Allerdings sollten Sie den Umfang des Ereignisses eingrenzen, um nur die Aktion zu messen, die für Ihr Unternehmen von Bedeutung ist. Analytics misst z. B. bereits automatisch die Seitenaufrufe. Möglicherweise ist jedoch ein separates benutzerdefiniertes Ereignis sinnvoll, wenn jemand eine Bestätigungsseite aufruft.

Anstatt in diesen Fällen ein benutzerdefiniertes Ereignis zu erstellen, können Sie direkt in Google Analytics eine Kopie des Ereignisses erstellen oder das Ereignis ändern. Anschließend können Sie das Ereignis als Conversion markieren. Auf diese Weise können Sie schnell Ereignisse erstellen, ohne den Code Ihrer Website aktualisieren zu müssen.

Teilen Sie diese Änderungen jedoch unbedingt der Person mit, die die Änderungen am Code Ihrer Website vornimmt, falls dies nicht Sie selbst sind. Andernfalls kann es passieren, dass zu viele Interaktionen gezählt werden, wenn auch eine andere Person ein benutzerdefiniertes Ereignis für diese Interaktion erstellt.

Ereignisse in Berichten aufrufen

Nachdem Sie ein benutzerdefiniertes Ereignis implementiert haben und Google Analytics das Ereignis erfasst hat, können Sie im Abschnitt „Berichte“ den Bericht Ereignisse verwenden, um zu erfahren, wie oft das Ereignis erfasst wurde. Darüber hinaus können Sie dort weitere Daten über das Ereignis im angegebenen Zeitraum einsehen.

Außerdem können Sie einen Ereignisnamen auswählen, um einen detaillierteren Bericht zu diesem Ereignis zu öffnen. Dieser enthält Details zu den Parametern, demografische Angaben zu den Nutzern, die das Ereignis ausgelöst haben, und die Anzahl der Nutzer, die das jeweilige Ereignis (und die zugehörigen Parameter) ausgelöst haben – und das in Echtzeit.

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