Kanonische Seite mit rel="canonical" und anderen Methoden angeben

Wenn du gegenüber der Google Suche eine kanonische URL für doppelte oder sehr ähnliche Seiten angeben möchtest, hast du dafür verschiedene Möglichkeiten. Geordnet nach der Stärke ihres Einflusses auf die Kanonisierung sind das folgende:

Beachte, dass diese Methoden kombiniert werden können und dadurch effektiver werden. Wenn du also zwei oder mehr Methoden verwendest, steigt dadurch die Wahrscheinlichkeit, dass deine bevorzugte kanonische URL in den Suchergebnissen erscheint.

Wir empfehlen dir, diese Methoden zu verwenden, aber keine ist erforderlich. Deine Website funktioniert wahrscheinlich auch einwandfrei, ohne dass du eine bevorzugte kanonische URL angibst. Wenn du keine kanonische URL angibst, ermittelt Google nämlich die für die Nutzer der Google Suche objektiv beste Version der URL.

Gründe für die Angabe einer kanonischen URL

Es ist zwar im Allgemeinen nicht unbedingt erforderlich, eine kanonische Präferenz für deine URLs anzugeben, es gibt jedoch eine Reihe von Gründen dafür, gegenüber Google explizit eine kanonische Seite aus mehreren duplizierten oder ähnlichen Seiten anzugeben:

  • Um festzulegen, welche URL in den Suchergebnissen angezeigt werden soll. Möglicherweise hättest du lieber, dass die Nutzer deine Produktseite mit den grünen Kleidern über den Link https://www.example.com/dresses/green/greendress.html statt über https://example.com/dresses/cocktail?gclid=ABCD aufrufen.
  • Um Signale für ähnliche oder duplizierte Seiten zusammenzufassen. Es ist hilfreich für Suchmaschinen, wenn sie die verfügbaren Signale zu den einzelnen URLs, etwa zugehörige Links, zu einer einzigen, bevorzugten URL konsolidieren können. Das bedeutet, dass Signale von anderen Websites an https://example.com/dresses/cocktail?gclid=ABCD mit Links zu https://www.example.com/dresses/green/greendress.html konsolidiert werden, wenn letztere URL kanonisch wird.
  • Um Tracking-Messwerte für einen Inhalt zu vereinfachen. Bei mehreren URLs kann es für dich schwieriger sein, konsolidierte Messwerte für einen bestimmten Inhalt zu erhalten.
  • Um Crawling-Zeit auf duplizierten Seiten zu sparen. Möglicherweise möchtest du, dass der Googlebot das Optimum aus deiner Website herausholt. Insofern ist es besser, wenn er neue (oder aktualisierte) Seiten auf deiner Website statt der duplizierten Versionen derselben Inhalte crawlt.

Best Practices

Beachte bei allen Kanonisierungsmethoden die folgenden Best Practices:

  • Verwende für die Kanonisierung nicht die Datei robots.txt.
  • Verwende für die Kanonisierung nicht das Tool zum Entfernen von URLs, denn damit werden alle Versionen einer URL in der Suche ausgeblendet.
  • Gib nicht verschiedene kanonische URLs für dieselbe Seite an. Dabei spielt es keine Rolle, ob du unterschiedliche Kanonisierungsmethoden anwendest – zum Beispiel eine URL in einer Sitemap und eine andere URL für dieselbe Seite über rel="canonical".
  • Wir raten davon ab, unter Verwendung von noindex die Auswahl einer kanonischen Seite innerhalb einer einzelnen Website zu verhindern, weil dadurch die Seite für die Suche vollständig blockiert wird. Stattdessen sind rel="canonical" link-Attribute vorzuziehen.
  • Achte bei der Verwendung von hreflang-Elementen darauf, eine kanonische Seite in derselben Sprache oder, wenn keine kanonische Seite für dieselbe Sprache vorhanden ist, in der bestmöglichen Ersatzsprache anzugeben.
  • Verlinke beim Verlinken innerhalb deiner Website auf die kanonische URL statt auf eine doppelte URL. Durch eine einheitliche Verlinkung der URL, die du als kanonische URL bestimmst, mit deiner Website kann Google deine Präferenzen besser erkennen.

Kanonisierungsmethoden im Vergleich

In der folgenden Tabelle werden die verschiedenen Kanonisierungsmethoden verglichen. Dabei werden ihre Stärken und Schwächen in Bezug auf Wartung und Wirksamkeit in verschiedenen Szenarien gezeigt.

Methode und Beschreibung
rel="canonical" link-Element

Hier fügst du für alle duplizierten Seiten ein <link>-Element im Code hinzu, das auf die kanonische Seite verweist.

Vorteile:
  • Ermöglicht das Zuordnen einer unendlichen Anzahl duplizierter Seiten
Nachteile:
  • Kann zu einer Vergrößerung des Seitenumfangs führen
  • Kann das Pflegen der Zuordnungen auf größeren Websites oder auf Websites erschweren, auf denen sich die URLs häufig ändern
  • Funktioniert nur bei HTML-Seiten, nicht bei Dateien wie PDFs. In solchen Fällen kannst du den HTTP-Header rel="canonical" verwenden.
HTTP-Header rel="canonical"

Hierbei versendest du in deiner Seitenantwort einen rel="canonical"-Header.

Vorteile:
  • Vergrößert die Seite nicht
  • Ermöglicht das Zuordnen einer unendlichen Anzahl duplizierter Seiten
Nachteile:
  • Kann das Pflegen der Zuordnungen auf größeren Websites oder auf Websites erschweren, auf denen sich die URLs häufig ändern
Sitemap

Hier gibst du deine kanonischen Seiten in einer Sitemap an.

Vorteile:

  • Einfache Umsetzung und Pflege, besonders auf großen Websites

Nachteile:

  • Google muss trotzdem für alle kanonischen Seiten, die du in der Sitemap angibst, das zugehörige Duplikat bestimmen.
  • Es ist ein weniger starkes Signal für Google als bei der rel="canonical"-Zuordnungsmethode.
Weiterleitungen Du verwendest Weiterleitungen, um dem Googlebot zu signalisieren, dass die umgeleitete URL eine bessere Version als die gegebene ist. Nutze dies nur, wenn du eine duplizierte Seite außer Betrieb nimmst.
AMP-Variante Wenn eine deiner Varianten eine AMP-Seite ist, orientiere dich beim Angeben der kanonischen Seite und der AMP-Variante an den AMP-Richtlinien.

Google unterstützt rel-canonical-link-Attribute, wie in RFC 6596 beschrieben. Du kannst die rel="canonical"-link-Attribute auf zwei Arten angeben:

Wir empfehlen dir, dich für eine dieser Optionen zu entscheiden. Die gleichzeitige Verwendung beider Methoden wird zwar unterstützt, ist aber fehleranfälliger. Zum Beispiel kannst du eine URL im HTTP-Header und eine andere URL im rel="canonical"-link-Element angeben.

Ein rel="canonical"-link-Element (auch als kanonisches Element bezeichnet) ist ein Element, das im head-Abschnitt des HTML-Codes verwendet wird, um anzuzeigen, dass eine andere Seite repräsentativ für den Inhalt auf der Seite ist.

Angenommen, du möchtest https://example.com/dresses/green-dresses als deine kanonische URL verwenden, derselbe Inhalt kann jedoch auch über mehrere andere URLs abgerufen werden. Gib diese URL so als kanonisch an:

  1. Füge dem <head>-Abschnitt duplizierter Seiten ein <link>-Element mit dem Attribut rel="canonical" hinzu, das auf die kanonische Seite verweist. Beispiel:
    <html>
    <head>
    <title>Explore the world of dresses</title>
    <link rel="canonical" href="https://example.com/dresses/green-dresses" />
    <!-- other elements -->
    </head>
    <!-- rest of the HTML -->
  2. Wenn die kanonische Seite eine mobile Variante unter einer separaten URL hat, füge ihr ein rel="alternate"-link-Element hinzu, das auf die mobile Version der Seite verweist:
    <html>
    <head>
    <title>Explore the world of dresses</title>
    <link rel="alternate" media="only screen and (max-width: 640px)"  href="https://m.example.com/dresses/green-dresses">
    <link rel="canonical" href="https://example.com/dresses/green-dresses" />
    <!-- other elements -->
    </head>
    <!-- rest of the HTML -->
  3. Füge hreflang-Elemente oder andere für die Seite geeignete Elemente hinzu.

Gib beim rel="canonical"-link-Element absolute statt relativer Pfade an. Auch wenn relative Pfade von Google unterstützt werden, können sie auf lange Sicht zu Problemen führen, z. B. wenn du versehentlich das Crawlen deiner Testwebsite zulässt. Daher raten wir dir davon ab.

Gutes Beispiel: https://www.example.com/dresses/green/greendress.html

Negativbeispiel: /dresses/green/greendress.html

Das rel="canonical"-link element wird nur akzeptiert, wenn es im <head>-Abschnitt des HTML-Codes erscheint. Achte daher darauf, dass zumindest der <head>-Abschnitt gültiger HTML-Code ist.

Wenn du das link-rel="canonical"-Element mithilfe von JavaScript hinzufügst, füge das kanonische Link-Element unbedingt richtig ein.

Der rel="canonical"-HTTP-Header

Wenn du die Konfiguration deines Servers ändern kannst, kannst du einen rel="canonical"-HTTP-Header anstelle eines HTML-Elements verwenden, um die kanonische URL für ein von der Google Suche unterstütztes Dokument anzugeben, einschließlich Nicht-HTML-Dokumenten wie PDF-Dateien.

Google unterstützt diese Methode derzeit nur für Websuchergebnisse.

Wenn du Inhalte in vielen Dateiformaten wie PDF oder Microsoft Word mit jeweils einer eigenen URL veröffentlichst, kannst du einen rel="canonical"-HTTP-Header zurückgeben, um dem Googlebot mitzuteilen, welche URL die kanonische URL für die Nicht-HTML-Dateien ist. Wenn du beispielsweise angeben möchtest, dass die PDF-Version der .docx-Version kanonisch sein soll, kannst du diesen HTTP-Header für die .docx-Version des Inhalts hinzufügen:

HTTP/1.1 200 OK
Content-Length: 19
...
Link: <https://www.example.com/downloads/white-paper.pdf>; rel="canonical"
...

Verwende wie beim rel="canonical"-link-Element absolute URLs im rel="canonical"-HTTP-Header und verwende gemäß RFC 2616 nur doppelte Anführungszeichen um die URL.

Sitemap verwenden

Wähle für jede deiner Seiten eine kanonische URL aus und reiche sie in einer Sitemap ein. Alle Seiten, die in einer Sitemap aufgeführt sind, werden als kanonisch vorgeschlagen. Google entscheidet dann je nach Ähnlichkeit der Inhalte, welche Seiten (gegebenenfalls) duplizierte Seiten sind.

Wenn du die bevorzugten kanonischen URLs in den Sitemaps angibst, kannst du damit auf einfache Weise kanonische URLs für eine große Website definieren. Sitemaps sind hilfreich, um Google mitzuteilen, welche Seiten deiner Website aus deiner Sicht am wichtigsten sind.

Weiterleitungen verwenden

Verwende diese Methode, wenn du vorhandene duplizierte Seiten entfernen möchtest. Alle Weiterleitungsmethoden – 301- und 302-Weiterleitungen, meta-refresh sowie JavaScript-Weiterleitungen – haben die gleichen Auswirkungen auf die Google Suche. Es kann aber unterschiedlich lange dauern, bis Suchmaschinen die verschiedenen Weiterleitungsmethoden bemerken.

Die schnellste Wirkung erzielst du mit 3xx-HTTP-Weiterleitungen (auch als serverseitige Weiterleitungen bezeichnet).

Angenommen, deine Seite kann über folgende URLs erreicht werden:

  • https://example.com/home
  • https://home.example.com
  • https://www.example.com

Wähle in diesem Fall eine dieser URLs als kanonische URL aus und verwende Weiterleitungen, um Traffic von den anderen URLs an deine bevorzugte URL umzuleiten.

Sonstige Signale

Abgesehen von explizit bereitgestellten Methoden verwendet Google auch eine Reihe von Kanonisierungssignalen, die im Allgemeinen auf der Websiteeinrichtung basieren. Dabei wird HTTPS gegenüber HTTP bevorzugt und URLs in hreflang-Clustern werden bevorzugt.

HTTPS als Präferenz gegenüber HTTP bei kanonischen URLs

Google bevorzugt HTTPS-Seiten gegenüber gleichwertigen HTTP-Seiten als kanonische URLs, es sei denn, es gibt mit der HTTPS-Seite Probleme oder Konflikte zwischen den Signalen, z. B. folgende:

  • Die HTTPS-Seite hat ein ungültiges SSL-Zertifikat.
  • Die HTTPS-Seite enthält unsichere Abhängigkeiten (außer Bildern).
  • Die HTTPS-Seite leitet die Nutzer auf oder über eine HTTP-Seite weiter.
  • Die HTTPS-Seite enthält einen rel="canonical"-link zur HTTP-Seite.

HTTPS-Seiten werden von unseren Systemen zwar standardmäßig gegenüber HTTP-Seiten bevorzugt, du kannst die Bevorzugung jedoch auch selbst festlegen, indem du Folgendes machst:

  • Weiterleitungen von der HTTP- auf die HTTPS-Seite hinzufügen.
  • Einen rel="canonical"-link von der HTTP-Seite zur HTTPS-Seite hinzufügen.
  • HSTS implementieren.

Um zu verhindern, dass Google die HTTP-Seite fälschlich als kanonische URL verwendet, solltest du Folgendes vermeiden:

  • Ungültige SSL-Zertifikate und Weiterleitungen von HTTPS zu HTTP. Diese führen dazu, dass HTTP von unseren Systemen stark bevorzugt wird. Dies kann selbst durch die Implementierung von HSTS nicht umgangen werden.
  • Einfügen der HTTP-Version deiner Seiten in deine Sitemap oder in die hreflang-Attribute. Verwende stattdessen die HTTPS-Version.
  • Implementieren deines SSL/TLS-Zertifikats für die falsche Hostvariante, z. B. Verwendung von example.com zum Ausliefern des Zertifikats für subdomain.example.com. Das Zertifikat muss der vollständigen Website-URL entsprechen oder ein Platzhalterzertifikat sein, das für mehrere Subdomains einer Domain verwendet werden kann.

URLs in hreflang-Clustern bevorzugen

Zur Unterstützung der Lokalisierung von Websites werden von Google bei der Kanonisierung URLs bevorzugt, die Teil von hreflang-Clustern sind. Wenn beispielsweise https://example.com/de-de/cats und https://example.com/de-ch/cats wechselseitig mit hreflang-Attributen aufeinander, aber nicht auf https://example.com/de-at/cats verweisen, werden die Seiten für de-de und de-ch statt der /de-at/-Seite, die nicht im hreflang-Cluster erscheint, als kanonische Seiten bevorzugt.

Weitere Informationen zur Behebung von Problemen mit der Kanonisierung