Fotos und Videos auf dem Gerät eines Nutzers gelten als personenbezogene und vertrauliche Nutzerdaten und müssen gemäß des Datenschutzes mit besonderer Sorgfalt behandelt werden. Diese vertraulichen Daten machen den Nutzer anfälliger für Datenlecks und ‑missbrauch. Durch die Einschränkung des Zugriffs darauf werden Entwickler entlastet, was den Umgang mit sensiblen Daten angeht. Um Nutzerdaten intensiver zu schützen, haben wir Richtlinien eingeführt, mit denen der Umfang des Zugriffs auf Fotos und Videos bei Google Play beschränkt wird. Die Berechtigungen READ_MEDIA_IMAGES
und READ_MEDIA_VIDEO
können nur von Apps verwendet werden, die einen umfassenden Zugriff auf Fotos benötigen. Bei Apps, in denen Foto- und Videodateien nur einmal oder eingeschränkt genutzt werden, muss eine Systemauswahl wie die Android-Bildauswahl verwendet werden.
Letztes Jahr hat Android eine neue datenschutzfreundliche Funktion für Fotos eingeführt: die Android-Bildauswahl. Die Auswahl lässt sich in Ihre App einbinden, ohne dass Sie zusätzliche Berechtigungen zum Speichern von Fotos oder Videos anfragen müssen. So sind Ihre Nutzer und Ihre App bestmöglich geschützt. Die Bildauswahl-Bibliothek wurde bis zu Android 4.4 rückportiert, damit Sie die Funktion für alle Ihre Nutzer verfügbar machen können. Mit der Bildauswahl können Nutzer Ihrer App nur Zugriff auf ausgewählte Bilder und Videos statt auf die gesamte Fotogalerie gewähren. Weitere Informationen zum Implementieren der Auswahl finden Sie auf der Website für Android-Entwickler.
Übersicht
Laut der Richtlinie für Berechtigungen für Fotos und Videos von Google Play ist Folgendes erforderlich:
- Apps, die nur einmalig oder selten auf diese Dateien zugreifen müssen, müssen eine Systemauswahl verwenden, z. B. die Bildauswahl von Android.
- Apps, die umfassenden Zugriff auf Foto- und Videodateien im freigegebenen Speicher auf Geräten benötigen, müssen eine entsprechende Überprüfung der Zugriffsrechte bestehen. Außerdem müssen Entwickler nachweisen, dass der dauerhafte oder häufige Zugriff auf Foto-/Videodateien für die Hauptfunktion der App erforderlich ist.
Lesen Sie die Richtlinie vollständig durch und achten Sie darauf, dass Sie die Vorgaben einhalten. Gegen Entwickler, die diese Richtlinie bis zur Frist nicht einhalten, können bestimmte Maßnahmen ergriffen werden.
Informationen zum Zeitplan
Zur Einführung der Richtlinie für Berechtigungen für Fotos und Videos gilt voraussichtlich der folgende zeitliche Ablauf. Der genaue Zeitplan kann sich allerdings noch ändern. Falls es zu Änderungen kommt, werden sie in diesem Artikel veröffentlicht.
- 28. Oktober 2023: Die Richtlinie für Berechtigungen für Fotos und Videos wurde angekündigt.
- 18. September 2024 bis 22. Januar 2025: Entwickler von Apps mit den Berechtigungen
READ_MEDIA_IMAGES
undREAD_MEDIA_VIDEO
werden in der Play Console aufgefordert, entweder ein Erklärungsformular zur Genehmigung des umfassenden Zugriffs für die Hauptfunktion der App einzureichen oder die Berechtigungen zu entfernen (im Fall einer einmaligen oder seltenen Verwendung). Für Fälle mit einmaliger oder seltener Verwendung und für den umfassenden Zugriff für die Hauptfunktion der App sind jeweils unterschiedliche Aktionen erforderlich:
Einmalige oder seltene Verwendung | Umfassender Zugriff für Hauptfunktion der App |
Entwickler von Apps, in denen Fotos einmalig oder selten verwendet werden, müssen die Berechtigungen READ_MEDIA_IMAGES und READ_MEDIA_VIDEO aus ihrem App-Manifest entfernen und, falls erforderlich, zu einer Systembildauswahl migrieren. |
Apps dürfen Berechtigungen, die umfassenden Zugriff ermöglichen, nur dann weiter verwenden, wenn eine Erklärung eingereicht und die Verwendung genehmigt wurde. |
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18. September 2024: In der Play Console wird eine Selfservice-Option zum Beantragen einer Fristverlängerung bereitgestellt. Die Frist zur Einhaltung der Richtlinie kann damit bis zum 28. Mai 2025 verlängert werden.
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22. Januar 2025: Entwickler müssen bis zu diesem Termin ein Erklärungsformular einreichen. Beachten Sie Folgendes:
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Entwickler, die bis zu diesem Datum kein ausgefülltes Erklärungsformular eingereicht haben, können ihre App nicht mehr aktualisieren.
- Entwickler, die eine Fristverlängerung beantragt haben, haben bis zum 28. Mai 2025 Zeit, ein ausgefülltes Erklärungsformular einzureichen.
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28. Mai 2025: Alle Entwickler müssen die Richtlinie vollständig einhalten, auch wenn sie eine Verlängerung beantragt haben. Nach diesem Datum werden Apps, die dieser Richtlinie nicht entsprechen, gegebenenfalls aus Google Play entfernt.
Häufig gestellte Fragen
Alle minimieren Alle maximieren
Was bedeutet es, Fotos oder Videodateien einmalig oder selten zu verwenden?Beispiele für die einmalige oder seltene Verwendung von Fotos oder Videos sind unter anderem, wenn ein Profilbild, ein Bild für eine Playlist oder ein Foto einer Rechnung beim Banking hochgeladen werden soll.
Eine seltene Verwendung deutet darauf hin, dass die Hauptfunktion Ihrer App keinen Zugriff auf Fotos oder Videos erfordert. Wenn in Ihrer App Foto- oder Videodateien nur einmal oder selten verwendet werden, dürfen Sie die Berechtigungen READ_MEDIA_IMAGES
und READ_MEDIA_VIDEO
nicht verwenden. Aus Gründen des Datenschutzes (für Nutzer) empfehlen wir Ihnen stattdessen die Verwendung einer Systemauswahl.
Beispiele für Anwendungsfälle, die nicht als „selten“ oder „einmalig“ eingestuft werden, sind unter anderem: Apps aus den Kategorien „Soziale Netzwerke“, „Kommunikation“, „Foto-/Video-Editor“ und andere Apps mit umfassenden Zugriffsanforderungen wie Fotoeditoren, Plattformen für von Nutzern erstellte Inhalte, Funktionen für die Bildersuche und ähnliche.
Apps, deren Hauptfunktion den umfassenden Zugriff auf Fotos und Videos erfordert, können die oben genannten Berechtigungen verwenden. Meistens kommen diese Berechtigungen für Apps mit Foto- oder Video-Manager sowie Galerie-Apps infrage.
Die Hauptfunktion beschreibt den Zweck einer App. Das bedeutet, dass die Funktion, die Sie in Ihrer App-Beschreibung angeben, für die Funktionalität Ihrer App entscheidend ist – ohne sie hätte Ihre App keinen Nutzen.
Die App muss nicht nur allen anderen betreffenden Google Play-Richtlinien entsprechen, sondern es muss auch die Nutzung einer Hauptfunktion demonstriert werden, für die ein dauerhafter oder häufiger Zugriff auf Fotos oder Videos im freigegebenen Speicher erforderlich ist.
Apps, deren Hauptfunktion die Bearbeitung, Verwaltung und Erstellung von Foto- oder Videogalerien ist, benötigen einen umfassenden Zugriff auf Fotos und Videos auf dem Gerät eines Nutzers. Sie werden auch als „Galerie-Apps“ bezeichnet.
Da Ihre App nur auf Fotos zugreifen muss, die Nutzer hier auswählen, ist sie nicht berechtigt, den umfassenden Zugriff beizubehalten.
Private Apps und Apps für die Geräteverwaltung durch Unternehmen sind von dieser Richtlinienanforderung ausgenommen.
Ja. Wenn Ihre App keinen umfassenden Zugriff auf Fotos und Videos für die Hauptfunktion benötigt, müssen die Zugriffsberechtigungen für Medien bis zum Datum des Inkrafttretens der Richtlinie aus der App entfernt werden.
Umfassender Zugriff auf Mediendateien im freigegebenen Speicher erhöht das Risiko für Missbrauch und kann Nutzern und Entwicklern schaden. Die Bild- oder Systemauswahl ist eine hervorragende und effiziente Lösung und hilft Entwicklern, unnötigen Zugriff auf sensible Daten zu vermeiden. Ist der Datenzugriff eingeschränkt, wird auch das Risiko, Opfer von Datenlecks oder ‑missbrauch zu werden, minimiert. Die Bild- oder Systemauswahl schränkt die Verwendung der App durch die Nutzer nicht ein, erfüllt ihre Erwartungen in Bezug auf den Datenschutz Ihrer App und trägt dazu bei, dass sie Google Play weiterhin als vertrauenswürdige Plattform mit bestmöglichem Schutz wahrnehmen.
Die Bildauswahl von Android lässt sich einfach einbinden und das Tool wird automatisch aktualisiert. So erhalten Nutzer im Laufe der Zeit Zugriff auf zusätzliche Funktionen, ohne dass Änderungen am Code erforderlich sind. Um die Integration der Bildauswahl zu vereinfachen, sollten Sie Version 1.7.0 oder höher der „androidx.activity“-Bibliothek verwenden.
Die Bildauswahl ist auf Geräten mit Android 11 (API-Level 30) oder höher verfügbar, die über Google-Systemupdates Änderungen an modularen Systemkomponenten erhalten. Auf älteren Geräten mit Android 4.4 (API-Level 19) bis Android 10 (API-Level 29) und Android Go-Geräten mit Android 11 oder 12, die Google Play-Dienste unterstützen, kann eine rückkompatible Version der Bildauswahl installiert werden.
Sie müssen die Android-Bildauswahl nicht verwenden und können je nach Bedarf eine andere Systemauswahl integrieren.
Gemäß der Richtlinie für eingeschränkte Berechtigungen müssen Sie Nutzern, die den umfassenden Zugriff auf Mediendateien auf ihrem Gerät verweigern, so weit wie möglich entgegenkommen. Dazu gehört das Bereitstellen einer Methode wie die Systemauswahl, bei der Nutzer die Funktion oder Funktionalität Ihrer App weiterhin nutzen können. Alternativ können Sie auch eine modifizierte App-Nutzung anbieten, bei der die Nutzer weiterhin die entsprechenden Funktionen Ihrer App verwenden können.