Damit Entwickler Apps erstellen können, die eine gleichbleibend gute Nutzererfahrung bieten, führen wir zusätzliche Typenbezeichnungen für Dienste im Vordergrund sowie neue Richtlinieneinschränkungen dazu ein. In diesem Artikel finden Sie Informationen zu den anstehenden Anforderungen an Dienste im Vordergrund sowie eine Anleitung dazu, wie Sie Informationen zu Diensten im Vordergrund in der Play Console angeben können. Außerdem beschreiben wir die Anforderungen, die für die Verwendung von Full-Screen-Intent-Benachrichtigungen gelten werden.
Anforderungen an Dienste im Vordergrund für Android 14
Damit Sie erkennen können, welche Anwendungsfälle für Dienste im Vordergrund geeignet sind, und den Nutzen von Hintergrundaktivitäten Ihrer App klar definieren können, müssen Sie bei Android 14 und höher Folgendes beachten, bevor Sie einen Dienst im Vordergrund verwenden:
- Deklarieren Sie in Ihrem Manifest, welche(n) Typ(en) von Dienst(en) im Vordergrund Sie verwenden. Sie müssen dies für jeden Dienst im Vordergrund tun, den Sie verwenden möchten.
- Deklarieren Sie für die ausgewählten Typen gegebenenfalls die Verwendung der Berechtigung für Dienste im Vordergrund und fordern Sie sie an.
Im Abschnitt Berechtigungen für Dienste im Vordergrund unserer Richtlinie zum Missbrauch von Geräten und Netzwerken werden die Kriterien für die Nutzung von Diensten im Vordergrund genau erläutert. Wenn Sie auf Android 14 aktualisieren, müssen Sie die Typen der Dienste im Vordergrund, die Sie verwenden, deklarieren.
Informationen zu Diensten im Vordergrund in der Play Console deklarieren
Wenn Ihre Apps auf Android 14 und höher ausgerichtet sind, müssen Sie in der Play Console auf der Seite App-Inhalte (Richtlinie > App-Inhalte) in einer neuen Erklärung alle Typen von Diensten im Vordergrund deklarieren, die Sie verwenden.
Außerdem müssen Sie für jeden deklarierten Typ Folgendes tun:
- Beschreiben Sie die App-Funktionen, für die die einzelnen Dienste im Vordergrund verwendet werden.
- Erläutern Sie die Auswirkungen auf die Nutzer, wenn
- die Aufgabe vom System ausgesetzt (d. h. nicht sofort gestartet) wird und/oder
- die Aufgabe vom System unterbrochen (pausiert und/oder neu gestartet) wird.
- Geben Sie einen Link zu einem Video an, in dem die einzelnen Funktionen, für die die Dienste im Vordergrund verwendet werden, zu sehen sind. Im Video sollten die Schritte gezeigt werden, die der Nutzer in Ihrer App ausführen muss, um die jeweilige Funktion auszulösen.
- Wählen Sie Ihren spezifischen Anwendungsfall für jeden Typ von Diensten im Vordergrund aus. Hierfür wird eine vordefinierte Liste mit Anwendungsfällen zur Verfügung gestellt. In der folgenden Tabelle finden Sie ausgewählte Anwendungsfälle, die Typen von Diensten im Vordergrund zugeordnet sind. Diese Liste ist unvollständig. Falls Ihr Anwendungsfall nicht aufgeführt ist, können Sie ihn manuell eingeben.
Für bestimmte Anwendungsfälle empfehlen wir die Verwendung alternativer APIs. Eine Liste dieser Anwendungsfälle und der empfohlenen alternativen APIs finden Sie auf der Website für Android-Entwickler.
Hinweis: Die folgende Liste ist unvollständig. Wenn Sie prüfen möchten, ob der Zugriff für Dienste im Vordergrund angemessen ist, sehen Sie sich die Richtlinie zu Berechtigungen für Dienste im Vordergrund für Anwendungsfälle an, die nicht unten aufgeführt sind.
Typ von Diensten im Vordergrund | Anwendungsfälle | Beschreibungen und Beispiele |
---|---|---|
TYPE_CAMERA |
Kamerastreaming im Hintergrund | Zugriff auf die Kamera im Hintergrund ist weiterhin möglich, z. B. über Videoanruf-Apps, die Multitasking zulassen. |
TYPE_CONNECTED_DEVICE |
Kontinuierliche Datenübertragung an ein externes Gerät | Interaktionen mit externen Geräten, einschließlich der Datenübertragung, die eine Bluetooth‑, NFC‑, IR‑, USB‑ oder Netzwerkverbindung erfordern, z. B. Wearable, Babyfon, Headset, Auto. |
TYPE_DATA_SYNC |
Netzwerkübertragung: Back-up und Wiederherstellung | Für spezifisch vom Nutzer ausgelöste Funktionen bzw. initiierte Aktionen, z. B. die Auswahl eines bestimmten Fotos, das in der Cloud gesichert werden soll, oder die tägliche automatische Sicherung aller neuen Fotos. |
Netzwerkübertragung: Upload oder Download | Zum Beispiel Datenabruf und serverseitige Verarbeitung. | |
Lokale Verarbeitung: Medientranscodierung | Konvertierung von Mediendateien wie Audio‑ und Videoinhalten von einem Format in ein anderes, z. B. Funktionen wie Videobearbeitung. | |
Lokale Verarbeitung: Import oder Export | Umfasst die Migration von Dateien von einer SD-Karte. | |
Lokale Verarbeitung: Sonstiges | Für spezifisch vom Nutzer initiierte Aufgaben bzw. Aktionen und nicht für normale vom System oder Server initiierte Aufgaben, z. B. Verschlüsselung und Größenanpassung. | |
TYPE_HEALTH |
Synchronisierung von Gesundheitsdaten | Synchronisierung von Gesundheitsdaten für Apps in der Kategorie „Fitness“, entweder App-übergreifend oder zur Erhebung von Daten, die durch On-Device-Tracking erfasst werden, z. B. Schrittzähler, Trainingstracker. |
TYPE_LOCATION |
Standortaktualisierungen im Hintergrund: vom Nutzer initiierte Standortfreigabe | Zum Beispiel die Funktion „Find My Friend“ und die Aufzeichnung von Fahrzeugaktivitäten. |
Standortaktualisierungen im Hintergrund: Navigation | Zum Beispiel zum Fortsetzen der Navigation für Autofahrer in Google Maps oder der Fahrtennachverfolgung für Fahrgemeinschaften. | |
Geofencing | Definition der Parameter für die betreffenden Bereiche. | |
TYPE_MEDIA_PLAYBACK |
Medienwiedergabe | Fortsetzung der Audio‑ oder Videowiedergabe im Hintergrund, einschließlich Streaming. |
Anzeigen von Bild im Bild | Wenn Medien bei der Hintergrundwiedergabe minimiert werden. | |
TYPE_MEDIA_PROJECTION |
Medien‑ oder Inhaltsprojektion und Streaming oder Aufzeichnung mit der MediaProjection API | Übertragung von Medien mit MediaProjection APIs auf nicht primäre Displays oder externe Geräte, einschließlich Streaming. |
TYPE_MICROPHONE |
Audiozugriff im Hintergrund | Erfassung von Audioeingaben, z. B. Sprachbefehle für den virtuellen Assistenten, ohne die Sprachaufnahme zu speichern. |
TYPE_PHONE_CALL |
Anrufe: Mobilfunk-/VoIP (IP‑Telefonie)-/Telekommunikations-APIs | Unterstützung verschiedener Telefonfunktionen für Anrufe. |
TYPE_REMOTE_MESSAGING |
Weiterleiten von SMS an ein anderes Gerät | Unterstützt Nutzer beim Wechseln des Geräts, ohne dass die Messaging-Aufgaben weiter ausgeführt werden. Sie können Nutzern beispielsweise das Senden von SMS über einen Webclient ermöglichen, indem sie einen QR‑Code scannen und eine Verbindung zwischen dem Webclient und dem Smartphone herstellen. Nicht auf SMS beschränkt. |
Die Erklärung ist spätestens im November 2023 verfügbar. Sie werden ausreichend Zeit haben, sie auszufüllen und nach unserem Feedback gegebenenfalls noch Anpassungen vorzunehmen.
Anforderungen für Full-Screen Intents unter Android 14
Wichtige Nachrichten, auf die Nutzer sofort reagieren müssen, können als Full-Screen-Intent-Benachrichtigung eingeblendet werden. Damit dieser Einblendungstyp ausschließlich auf Anwendungsfälle mit entsprechend hoher Priorität begrenzt bleibt, führen wir für Android 14 Einschränkungen für die Nutzung der Berechtigung USE_FULL_SCREEN_INTENT
ein. Mit diesen Einschränkungen wird die Nutzung optimiert.
Wenn Sie die Berechtigung USE_FULL_SCREEN_INTENT
verwenden, müssen Sie ab dem 31. Mai 2024 die Play Console-Erklärung ausfüllen, in der angegeben wird, ob Ihre App eine zulässige Hauptfunktion hat und sich dementsprechend automatisch qualifiziert. Bei Apps, die auf Android 14 und höher ausgerichtet sind, ist diese Berechtigung ab dem 22. Januar 2025 nur noch standardmäßig aktiviert, wenn sie eine Anruf- oder Weckerfunktion haben. Für alle anderen Apps muss eine Nutzerberechtigung eingeholt werden, damit USE_FULL_SCREEN_INTENT
verwendet werden darf. Bei Apps, für die keine Erklärung abgegeben wurde oder die nicht für die Standardaktivierung zugelassen wurden, müssen Entwickler die Nutzer auffordern, die Berechtigung für Neuinstallationen zu erteilen. Falls dies abgelehnt wird, müssen sie auf eine Version downgraden, mit der Nutzer die App-Funktionen trotzdem verwenden können.
Häufig gestellte Fragen
Was ändert sich mit Android 14 für Dienste im Vordergrund?Wir führen einige neue Typenbezeichnungen für Dienste im Vordergrund ein. Diese müssen zusammen mit der entsprechenden Berechtigung angegeben werden. Wenn Sie für den Dienst im Vordergrund beispielsweise den Typ „Kamera“ angeben, müssen Sie auch die Berechtigung FOREGROUND_SERVICE_CAMERA deklarieren. Die Verwendung im Vordergrund muss auch gemäß den anderen Anforderungen der Richtlinie zum Missbrauch von Geräten und Netzwerken erfolgen.
Wählen Sie den Typ aus, der am besten zu Ihrer beabsichtigten Nutzung des jeweiligen Dienstes im Vordergrund passt. Für eine Fitness-App, die das Training eines Nutzers erfasst, kann das beispielsweise der Typ „Gesundheit“ sein. Sie können für Ihre App auch mehrere Typen nennen.
Wenn Apps, die auf Android 14 ausgerichtet sind, einen Dienst im Vordergrund verwenden, müssen Entwickler die Verwendung der entsprechenden Berechtigung für den jeweiligen Diensttyp deklarieren. Wenn in Ihrer App beispielsweise ein Dienst vom Typ „Standort“ im Vordergrund verwendet wird, müssen Sie die Berechtigung FOREGROUND_SERVICE_LOCATION angeben. Berechtigungen für Dienste im Vordergrund, die sich auf einen bestimmten Dienst im Vordergrund beziehen, sind normale Berechtigungen und werden bei der Installation standardmäßig gewährt. Nutzer können diese Berechtigungen nicht widerrufen.
Je nach Diensttyp gelten möglicherweise zusätzliche Systemanforderungen. Das können zum Beispiel Laufzeitberechtigungen sein. In diesem Fall müssen Nutzer erst eine Berechtigung erteilen, bevor der Dienst verwendet werden kann. Verwendet Ihre App beispielsweise einen Dienst vom Typ „Standort“ im Vordergrund, müssen Nutzer entweder die Berechtigung ACCESS_COARSE_LOCATION oder ACCESS_FINE_LOCATION erteilen. Aktuelle Informationen finden Sie in der Dokumentation.
Wenn Ihr Anwendungsfall die anderen erforderlichen Eigenschaften für die Nutzung eines Dienstes im Vordergrund erfüllt, die in unserer Richtlinie beschrieben sind, können Sie in bestimmten Fällen TYPE_SPECIAL_USE
als Typ deklarieren. Alle deklarierten Typen werden überprüft.
Für Nutzer wahrnehmbar bedeutet, dass Nutzern bewusst sein muss, dass auf ihrem Gerät ein Dienst im Vordergrund ausgeführt wird. Das ist beispielsweise der Fall, wenn der Nutzer die Aktion selbst startet – z. B. wenn er einen Song abspielt oder ein Lauftraining aufzeichnet. Außerdem kann Ihre App Nutzer auf einen laufenden Dienst im Vordergrund hinweisen, indem in der Taskleiste des Geräts eine klare und präzise Benachrichtigung eingeblendet wird.
Wenn Ihre App auf Android-Versionen vor Android 14 ausgerichtet ist, verwenden Sie weiterhin das Attribut android:foregroundServiceType
im Element <service> Ihrer Manifestdatei.
Vom Nutzer initiierte Datenübertragungen sollen die Datenübertragung über das Netzwerk vereinfachen. Bei diesen Aufgaben werden Einschränkungen getrackt und Wakelocks automatisch verwaltet. Mit dem Typ „dataSync“ können Daten lokal oder über ein Netzwerk übertragen sowie lokal auf dem Gerät verarbeitet werden. Wenn in Ihrem Anwendungsfall eine Datenübertragung über ein Netzwerk (z. B. WLAN, Mobilfunk oder Bluetooth) aufgrund einer expliziten Nutzeranfrage ausgeführt wird, empfehlen wir, die vom Nutzer initiierte Datenübertragung anstelle des Diensttyps „dataSync“ zu verwenden.
Unter Android 14 ist USE_FULL_SCREEN_INTENT
keine normale Berechtigung mehr, sondern eine Berechtigung vom Typ „Spezieller App-Zugriff“. Das heißt: Die Berechtigung USE_FULL_SCREEN_INTENT
wird nur noch solchen Apps automatisch erteilt, deren Hauptfunktion ein Anwendungsfall mit hoher Priorität ist, zum Beispiel das Stellen eines Weckers oder das Empfangen von Telefon- oder Videoanrufen. Die Hauptfunktion einer App ist immer ihr Hauptzweck, also die Funktion, ohne die sie nicht funktioniert oder unbrauchbar ist. Andere Apps dürfen die Berechtigung eventuell noch verwenden, aber nur nach expliziter Erteilung durch den Nutzer.
Sie treten am 31. Mai 2024 in Kraft.
Wenn Ihre App auf Android 14 und höher ausgerichtet ist, können Sie in der Play Console auf der Seite App-Inhalte (Richtlinie > App-Inhalte) deklarieren, dass die Hauptfunktion der App unter die zulässigen Anwendungsfälle für Full-Screen Intent fällt. Die Erklärung ist ab April 2024 verfügbar. Sie werden ausreichend Zeit haben, sie auszufüllen.