Benutzerdefinierte Dimensionen und Messwerte funktionieren genauso wie die standardmäßigen Analytics-Dimensionen und ‑Messwerte. Der einzige Unterschied ist, dass Sie sie selbst definieren, um Daten zu analysieren, die in Analytics nicht automatisch erfasst werden. Sie sind insbesondere nützlich, wenn Sie benutzerdefinierte Ereignisparameter oder benutzerdefinierte Nutzereigenschaften erstellen.
Benutzerdefinierte Dimensionen und Messwerte in Google Analytics
Funktionsweise
Wenn Sie benutzerdefinierte Dimensionen oder Messwerte erstellen, müssen Sie den Namen des benutzerdefinierten Ereignisparameters oder der benutzerdefinierten Nutzereigenschaft angeben, die in Analytics mit der neuen Dimension bzw. dem neuen Messwert verknüpft werden soll. Anschließend wird in Analytics der Wert des entsprechenden Ereignisparameters oder der entsprechenden Nutzereigenschaft für die neue Dimension bzw. den neuen Messwert erfasst.
Vorteile
Wenn Sie benutzerdefinierte Dimensionen und Messwerte erstellen, können Sie problemlos auf Ihre Ereignis- und Nutzereigenschaften zugreifen. Ohne benutzerdefinierte Dimension für Ihren benutzerdefinierten Parameter color können Sie die Parameterwerte z. B. nicht in Berichten sehen oder in Zielgruppen verwenden.
Best Practices
Prüfen Sie zuerst, ob die standardmäßigen Dimensionen und Messwerte für Ihre Zwecke ausreichend sind, bevor Sie benutzerdefinierte Dimensionen und Messwerte erstellen.
Falls Sie eine Standard-Property verwenden, sollten Sie keine benutzerdefinierten Dimensionen mit hoher Kardinalität erstellen, wenn das nicht unbedingt erforderlich ist. Sie können sich negativ auf Ihre Berichte auswirken und dazu führen, dass Daten in der Zeile „Sonstiges“ zusammengefasst werden.
Beispiele
Im Folgenden finden Sie Beispiele für Dimensionen mit hoher Kardinalität, die nicht zulässig sind oder vermieden werden sollten:
- Eine benutzerdefinierte Dimension für eine eindeutige ID pro Nutzer. Verwenden Sie stattdessen die User-ID-Funktion.
- Weitere Informationen dazu, wie Sie Anwendungsfälle erfüllen, ohne benutzerdefinierte Dimensionen für User-IDs zu erstellen, finden Sie unter Best Practices für die User-ID.
- Mit einer benutzerdefinierten Dimension eindeutige IDs pro Sitzung senden, z. B. eine Sitzungs-ID.
- Zeitstempel als benutzerdefinierte Dimension senden.
Es empfiehlt sich auch nicht, eine benutzerdefinierte Dimension für einen Parameter zu registrieren, der bereits eine vordefinierte Dimension ist, z. B. die Dimensionen „Seite“ und „Bildschirm“ oder die Transaktions-ID. Das wirkt sich zwar nicht auf die Kardinalität aus, wird aber auf Ihr Kontingent für benutzerdefinierte Dimensionen angerechnet.
Einschränkungen und Vorbehalte
Wenn Ihr Kontingent ausgeschöpft ist, müssen Sie nicht verwendete benutzerdefinierte Dimensionen oder Messwerte archivieren, bevor Sie neue erstellen können. Die Kontingente haben folgende Beschränkungen:
| Element | Beschränkungen für Standard-Properties | Beschränkungen für Analytics 360-Properties |
|---|---|---|
| Benutzerdefinierte Dimensionen auf Ereignisebene | 50 | 125 |
| Benutzerdefinierte Dimensionen auf Nutzerebene | 25 | 100 |
| Benutzerdefinierte Dimensionen auf Artikelebene | 10 | 25 |
| Alle benutzerdefinierten Messwerte | 50 | 125 |
Hinweis: Sie können über Ihre Website oder App bis zu 27 benutzerdefinierte Parameter auf Artikelebene senden. Davon lassen sich 10 für Standard-Properties und 25 für Analytics 360-Properties konfigurieren. Dadurch können Sie aus einem größeren Parameterpool auswählen, ohne neu zu taggen.
So rufen Sie Informationen dazu auf, wie viele benutzerdefinierte Dimensionen und Messwerte Sie erstellt haben:
- Klicken Sie in der Spalte Property auf Benutzerdefinierte Definitionen.
- Klicken Sie rechts oben auf Kontingentinformationen.
Bestimmte benutzerdefinierte Dimensionen sind in Berichten nicht verfügbar, wenn sie mit Daten zu demografischen Merkmalen kombiniert werden. Wenn Sie benutzerdefinierte Dimensionen mit Daten zu demografischen Merkmalen anfordern, kann es zu Einschränkungen aufgrund von Datengrenzwerten oder Datenkompatibilität kommen.
Hinweis
Sie benötigen die Rolle Bearbeiter oder Administrator, um benutzerdefinierte Dimensionen und Messwerte zu erstellen.
Benutzerdefinierte Dimension erstellen
- Klicken Sie in der Spalte Property auf Benutzerdefinierte Definitionen.
- Klicken Sie auf dem Tab Benutzerdefinierte Dimensionen auf Benutzerdefinierte Dimensionen erstellen.
- Machen Sie folgende Angaben:
- Dimensionsname: Geben Sie einen eindeutigen Namen für die Dimension ein.
Er darf keine Bindestriche enthalten, Unterstriche und Leerzeichen sind aber zulässig. - Ebene: Wählen Sie eine Ebene für die benutzerdefinierte Dimension aus. Weitere Informationen
- Beschreibung: Geben Sie eine einprägsame Beschreibung für die benutzerdefinierte Dimension ein.
- Ereignisparameter/Nutzereigenschaft: Wählen Sie die Datenquelle aus. Weitere Informationen
- Dimensionsname: Geben Sie einen eindeutigen Namen für die Dimension ein.
- Klicken Sie auf Speichern.
Für benutzerdefinierte Dimensionen wird in den ersten 48 Stunden der Wert (nicht festgelegt) angezeigt.
Benutzerdefinierten Messwert erstellen
- Klicken Sie in der Spalte Property auf Benutzerdefinierte Definitionen.
- Klicken Sie auf dem Tab Benutzerdefinierte Messwerte auf Benutzerdefinierte Messwerte erstellen.
- Machen Sie folgende Angaben:
- Messwertname: Geben Sie einen eindeutigen Namen für den Messwert ein.
Er darf keine Bindestriche enthalten, Unterstriche und Leerzeichen sind aber zulässig. - Ebene: Sie müssen einen Messwert auf Ereignisebene erstellen. Weitere Informationen
- Beschreibung: Geben Sie eine einprägsame Beschreibung für den benutzerdefinierten Messwert ein.
- Ereignisparameter: Wählen Sie die Datenquelle aus. Weitere Informationen
- Maßeinheit: Wählen Sie die Maßeinheit aus. Weitere Informationen
- Messwertname: Geben Sie einen eindeutigen Namen für den Messwert ein.
- Klicken Sie auf Speichern.
Nach dem Erstellen wird für benutzerdefinierte Messwerte bis zu 48 Stunden lang der Wert (nicht festgelegt) angezeigt.
Ebenen
Eine benutzerdefinierte Dimension kann eine der folgenden Ebenen haben:
| Ebene | Beschreibung |
|---|---|
| Ereignis | Eine Dimension auf Ereignisebene liefert Informationen zu einer Aktion, die ein Nutzer ausführt. Das kann z. B. der Titel des Artikels, den sich ein Nutzer angesehen hat, oder der Name eines Ereignisses, das ein Nutzer ausgelöst hat, sein. |
| Nutzer | Eine Dimension auf Nutzerebene liefert Informationen zu dem Nutzer, der die Aktion ausgeführt hat. Das kann z. B. der Beruf des Nutzers sein, der einen Artikel aufgerufen hat. |
| Element | Eine Dimension auf Artikelebene liefert Informationen zu den Produkten oder Dienstleistungen, mit denen Nutzer bei einem Ereignis interagieren. Vielleicht möchten Sie beispielsweise wissen, welche Farbe ein bestimmter Artikel hat, der verkauft wurde. |
Benutzerdefinierte Messwerte sind immer ereignisbezogen.
Maßeinheiten
Wenn Sie einen benutzerdefinierten Messwert erstellen, können Sie aus den folgenden Maßeinheiten auswählen:
| Maßeinheit | Details |
|---|---|
| Währung |
Wenn Sie Währung auswählen, müssen Sie unter Datentyp auch angegeben, ob es sich bei dem benutzerdefinierten Messwert um einen Wert für Kosten und/oder Umsatz handelt. Der Zugriff auf Messwerte für Kosten und/oder Umsatz lässt sich beschränken. Dazu konfigurieren Sie entsprechende Nutzerrollen. |
| Entfernung (Fuß, Meilen, Meter, Kilometer) | Mit diesen Optionen lassen sich Entfernungen in verschiedenen Maßeinheiten vergleichen, z. B. ein Messwert in Metern mit einem Messwert in Kilometern. |
| Zeit (Millisekunden, Sekunden, Minuten, Stunden) | Mit diesen Optionen lassen sich Zeiten in verschiedenen Maßeinheiten vergleichen, z. B. ein Messwert in Sekunden mit einem Messwert in Minuten. |
Datenquelle
Beim Erstellen einer benutzerdefinierten Dimension oder eines benutzerdefinierten Messwerts werden Sie aufgefordert, den Ereignisparameter oder die Nutzereigenschaft auszuwählen, aus dem bzw. der Sie Daten ableiten möchten. Die Datenquelle für eine benutzerdefinierte Dimension unterscheidet sich von der für einen benutzerdefinierten Messwert.
| Element | Mögliche Datenquellen |
|---|---|
| Benutzerdefinierte Dimension |
|
| Benutzerdefinierter Messwert | Ereignisparameter |
Sie können den Namen des Ereignisparameters oder der Nutzereigenschaft eingeben oder das Drop-down-Menü verwenden. Es kann bis zu 48 Stunden dauern, bis neue Ereignisparameter oder Nutzereigenschaften im Drop-down-Menü angezeigt werden.
Benutzerdefinierte Dimensionen oder Messwerte bearbeiten
Sie müssen die Rolle „Bearbeiter“ oder „Administrator“ haben, um benutzerdefinierte Dimensionen oder Messwerte bearbeiten zu können.
- Klicken Sie links auf Verwaltung > Benutzerdefinierte Definitionen.
- Klicken Sie in der Zeile mit der Dimension oder dem Messwert auf das Dreipunkt-Menü
> Bearbeiten.
- Nehmen Sie die gewünschten Änderungen vor und klicken Sie auf Speichern.
> Bearbeiten.Berichte mit benutzerdefinierten Parametern werden eingestellt
Bei ereignisbezogenen benutzerdefinierten Dimensionen und Messwerten werden Parameter für Dimensionen und Messwerte auf Property-Ebene identifiziert. So können Sie eine Dimension oder einen Messwert basierend auf einem Parameter erstellen und Berichte für beliebig viele Ereignisse abrufen. Bisher wurden in Berichten mit benutzerdefinierten Parametern Parameter für einzelne Ereignisse identifiziert. Wenn Sie also einen Bericht für einen Parameter für fünf verschiedene Ereignisse erstellen wollten, mussten Sie fünf der im Kontingent verfügbaren 100 benutzerdefinierten Dimensionen und Messwerte nutzen.
Berichte mit benutzerdefinierten Parametern können in Analytics nicht mehr erstellt werden. Die bereits vorhandenen ereignisbezogenen aggregierten Daten stehen aber weiterhin zur Verfügung und können durch neue Daten ergänzt werden. Wenn ein Parameter für mehrere Ereignisse registriert wurde, wird ihm in Analytics ein Dimensions- oder Messwertname zugewiesen, um so zwischen den Parametern zu unterscheiden. Diese Bezeichnung enthält den Namen des aktuell zugewiesenen Ereignisses, (z. B. „Name_der_benutzerdefinierten_Dimension [Ereignisname]“).
Wir empfehlen, doppelte benutzerdefinierte Dimensionen und Messwerte zu entfernen, die für mehrere Ereignisse registriert wurden, damit das Kontingent nicht zu schnell aufgebraucht wird.
Dank der benutzerdefinierten Dimensionen auf Nutzerebene brauchen Sie sich keine Gedanken über Slots zu machen. Nutzereigenschaften werden zu Aliassen für Slots mit benutzerdefinierten Dimensionen auf Nutzerebene. So können sich Entwickler auf das Tracking aussagekräftig benannter Datenpunkte konzentrieren, ohne jeden Datenpunkt mit einer willkürlichen Slotnummer verknüpfen zu müssen.