Damit Sie die dynamische Anzeigenbereitstellung von Ad Manager für Ihre Videokampagnen nutzen können, müssen folgende Systeme, Technologien und Gerät/Plattform-Kombinationen eingerichtet sein. Während Sie einiges davon vielleicht bereits für Ihre herkömmliche Videowerbung verwenden, ist anderes nur für die dynamische Anzeigenbereitstellung erforderlich und muss zusätzlich implementiert werden.
Folgende Systeme sollten bereits eingerichtet sein:
- Ad-Server von Ad Manager: Mit diesem Tool verwalten Sie Ihr Videoinventar und Ihre Videokampagnen.
- Content Delivery Network (CDN): Das ist der Ursprungsserver für sämtlichen digitalen Content mit einer URL für die Ausgabe von HLS-Videostreams.
- Content-Management-System (CMS): Dieses System enthält die Metadaten Ihres digitalen Contents, die als MRSS-Feed ausgegeben werden können. Ein CMS ist für lineare Livestreams optional, aber für Video-on-Demand (VOD) erforderlich.
Außerdem sollten folgende Technologien implementiert sein:
Technologie* | Beschreibung |
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Injector |
Diese Technologie schneidet den Content basierend auf SCTE-104-Informationen zu. Dazu werden Ausgangs- und Eingangssignale verwendet, um Platz für Werbeunterbrechungen zu schaffen. So kann dem Player über eine Anzeigenantwort mitgeteilt werden, wann der Content pausiert werden muss, damit eine Anzeige geschaltet werden kann. Wenn es keine Monetarisierungsmöglichkeiten gibt, speist der Injector den Content weiter in den Encoder/Transcoder ein. |
Encoder/Transcoder |
Diese Technologie hat zwei spezifische Funktionen:
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Packager |
Sobald der Transcoder die Varianten und SCTE-35-Daten erstellt, konvertiert der Packager jeden einzelnen kontinuierlichen Variantenstream in mehrere Transportstreams ( Der Packager ist zwar eine eigenständige Technologielösung, aber oft Teil des Encoders/Transcoders. |
* Injector, Encoder/Transcoder und Packager werden in der Regel als Gesamtpaket angeboten.
Zusätzliche Anforderungen für das Arbeiten mit Contentanbietern
Um analogen Content in ein digitales Format zu konvertieren, das auf IP-fähigen Geräten ausgeliefert werden kann, müssen Sie Folgendes wissen und entsprechende Schritte ausführen:
Downlink: Dies ist die Methode, mit der Sie als Publisher analogen Content aus dem CDN des Contentanbieters extrahieren. Sie sollten den Anbieter nach dem Ort des Contents fragen und Ihre Downlink-Lösung implementieren, um den Content zu extrahieren und mit dem Konvertieren des Contents aus dem analogen in das digitale Format zu beginnen.
Automatisierungssystem: Der Contentanbieter verwendet ein Automatisierungssystem, um seine Monetarisierungsmöglichkeiten im Content zu verwalten. Dies ist vergleichbar mit dem Schreiben von Geschäftsregeln mithilfe von Tools für die digitale Rechteverwaltung (Digital Rights Management, DRM). Wenn es Monetarisierungsmöglichkeiten gibt, werden diese Informationen über SCTE-104 als Metadaten (Ausgangs- und Eingangssignal) übertragen, um Möglichkeiten für Werbeunterbrechungen zu finden (mit einer Anzeigenantwort vergleichbar).
Sie sollten mit dem Contentanbieter zusammenarbeiten, um Ihren Injector zu integrieren, und anhand seiner Geschäftsregeln herausfinden, wann und wo der Content geschnitten wird, um Monetarisierungsmöglichkeiten (Werbeunterbrechungen) einzufügen.
Die Society of Cable Telecommunications Engineers (SCTE) ist das IAB-Äquivalent im Bereich der Kabel-Kommunikationstechnik. Auf SCTE.org können Sie eine Kopie der SCTE-35-Spezifikation anfordern.
Gerät/Plattform-Kombinationen vorbereiten
Neben der Implementierung dieser Systeme und Technologien müssen Sie auch Ihre Video-Vertriebskanäle, also die unterstützten Gerät/Plattform-Kombinationen, und die jeweils zulässigen Videoplayer angeben.
Empfehlungen zur Vorbereitung
Wir empfehlen Ihnen dringend, folgende Technologien einzubinden, bevor Sie die dynamische Anzeigenbereitstellung implementieren.
Technologie | Beschreibung |
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Placement Opportunity Information System (POIS) |
Diese Technologie ist zwar nicht erforderlich, wird jedoch dringend empfohlen, weil damit zwei Aspekte bezüglich Ihres Contents validiert werden:
Diese Bestätigungen werden vom POIS über SCTE 130-5 an den Transcoder gesendet. Das POIS-System ist mit dem linearen Bestellsystem (Order Management System, OMS) des Vertriebsteams verbunden, das an das Automatisierungssystem angeschlossen ist. Wenn diese Technologie nicht installiert ist, besteht die Möglichkeit, dass die Aus- oder Eingangssignalübergänge zwischen Videocontent und Werbeunterbrechung für den Endnutzer unzusammenhängend erscheinen. Sie kennen das vielleicht aus dem Fernsehen, wenn eine Anzeige für einige Sekunden zu sehen ist, dann aber abrupt abgebrochen wird, weil wieder zum Programm gewechselt wird. Ohne POIS wird beim Transcodierungsprozess kein sauberer Schnitt vorgenommen. |
Digitale Rechteverwaltung |
Diese Technologie ist nur erforderlich, wenn Sie den digitalen Content verschlüsseln. Ob Sie diese Technologie benötigen, hängt davon ab, welche Art von Content Sie syndizieren und welches Videoaufrufmodell Sie verwenden. Relevant ist beispielsweise, ob Nutzer sich authentifizieren müssen, um Ihren Content zu sehen. Wenn Sie Ihren Content verschlüsseln, ist DRM obligatorisch. Die Technologie stellt dem Packager beim Verpackungsschritt Verschlüsselungsschlüssel bereit und validiert diese, wenn der Content vom Endnutzer angefordert wird. Wenn beide Schlüssel freigegeben sind, wird das Gerät zur Wiedergabe des Contents autorisiert. |
Damit die dynamische Anzeigenbereitstellung verwendet werden kann, sind zwei verschiedene Teams nötig. Ihr jetziges Ad Operations-Team wird sich letztlich um die fertige Lösung kümmern, aber bei der Einrichtung sollten Sie Folgendes beachten:
- Bei Videowerbung gibt es besondere Methoden, Herausforderungen, Überlegungen und Feinheiten zu berücksichtigen, mit denen man sich erst vertraut machen muss. Stellen Sie Mitarbeiter oder Fremdpersonal ein, die bei einer Fernsehanstalt gearbeitet haben. Ihr Fachwissen kann dabei helfen, die Infrastruktur für lineare Live- oder VOD-Streams zu bewerten, einzurichten und zu verwalten.
- Erstellen Sie einen Plan, um Ihren Content zu monetarisieren, und nutzen Sie herkömmliche Lösungen zur Auslieferung von Videoanzeigen, während Sie Ihre Strategie zum Erstellen, Bereitstellen und Verwalten der Infrastruktur für die dynamische Anzeigenbereitstellung festlegen.
Checkliste mit den Anforderungen
Unabhängig davon, ob Sie Anzeigen für lineare Live- oder VOD-Streams implementieren, sind die unten aufgeführten Punkte für alle Lösungen zur dynamischen Anzeigenbereitstellung Voraussetzung. Sobald alle erfüllt sind, können Sie sich an Ihr Account-Management-Team von Google wenden und loslegen.
- Herkömmliche Infrastruktur für die Auslieferung von Videoanzeigen vorhanden
- Gerät/Plattform-Kombinationen definiert
- Digitale Rechteverwaltung installiert, wenn Ihr Content verschlüsselt ist
Außerdem sind je nach Typ die folgenden Anforderungen zu beachten:
Spezifische Anforderungen für lineare Livestreams
- Integration des Automatisierungssystems abgeschlossen oder gestartet
- Injector, Encoder/Transcoder, Packager installiert
- HLS-Ausgaben zur Überprüfung bereit
Spezifische VOD-Anforderungen
- Encoder/Transcoder und Packager installiert
- Funktion zur Contentaufnahme in Ad Manager aktiviert
- MRSS-Feed zur Überprüfung bereit